Kommentar Eine Chance auf mehr Klarheit

Mancher wird es als Ungerechtigkeit empfinden, dass er lange Jahre in eine Lebensversicherung eingezahlt hat, wegen der niedrigen Zinsen jetzt aber weniger erhält als erhofft, wenn seine Police fällig wird.

 Kommentarkopf Lothar Warscheid

Kommentarkopf Lothar Warscheid

Foto: SZ/Robby Lorenz

Auf der anderen Seite sind Altersvorsorge-Produkte auf Generationensolidarität aufgebaut. Wer heute in der aktuellen Niedrigzinsphase eine Lebens- oder Rentenversicherung abschließt, kann in 30 Jahren auch darauf hoffen, dass er dann von womöglich höheren Zinsen profitiert. Daher dürfte der Bund der Versicherten als Kläger auch beim Bundesverfassungsgericht auf wenig Verständnis stoßen, da sich vermutlich dort eine ähnliche Ansicht durchsetzt. Alles andere wäre mehr als verwunderlich. In der konkreten Situation können die Versicherten nur erreichen, dass die Assekuranz-Unternehmen bei ihren Rendite-Berechnungen für mehr Transparenz sorgen. Hier haben die finanzmathematischen Geheimniskrämer immer noch das Sagen, ohne dass sie erläutern müssen, wie sie gerade diese und keine andere Verzinsung ermittelt haben. Hier hat das Landgericht Düsseldorf die Chance, dass die verklagte Versicherung ihre Kalkulation ordentlich und nachvollziehbar begründet.

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