Serie SZ-Telefonratgeber Ein Viertel der Bausumme als Eigenkapital

Saarbrücken · Bauspar-Experten: Die Nebenkosten beim Immobilienerwerb addieren sich inzwischen auf bis zu 15 Prozent des Kaufpreises.

 Für viele Leute hat das eigene Haus oder eine Wohnung immer noch einen hohen Stellenwert. Doch es muss bezahlbar sein.

Für viele Leute hat das eigene Haus oder eine Wohnung immer noch einen hohen Stellenwert. Doch es muss bezahlbar sein.

Foto: picture-alliance/ gms/Jens_Schierenbeck

(red) Die Finanzierung einer Immobilie war Thema einer einer Telefonaktion, bei der sich zahlreiche Leser meldeten. Die Fragen beantworteten Alexander Nothaft und Juri Schudrowitz vom Verband der Privaten Bausparkassen. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wie viel Eigenkapital brauche ich?

Je mehr Sie aus eigenen Mitteln beisteuern können, desto weniger Schulden müssen Sie machen. Dadurch ist auch die monatliche Belastung geringer. Mindestens 25 Prozent der Gesamtsumme sollten es daher schon sein. Zum Eigenkapital gehören Bargeld, Bank- und Bausparguthaben und weitere Vermögenswerte „auf der hohen Kante“, die kurzfristig liquide gemacht werden können; zum Beispiel Aktien- oder Renten-Fonds.

Ich möchte meine Wohnung renovieren und die Fenster austauschen lassen, auch, um Energie zu sparen. Gibt es dafür eine Förderung?

Informieren Sie sich unter www.kfw.de, auf der Seite der staatlichen Förderbank. Die KfW fördert auch einzelne Maßnahmen, die zur Energieeinsparung dienen. Die entsprechenden Merkblätter auf der Seite listen die förderfähigen Maßnahmen auf. Möglich sind ein zinsverbilligter Kredit oder ein Zuschuss. Sind Sie sich nicht sicher, ob eine Förderung für Sie infrage kommt, können Sie durch einen Energieexperten eine Vor-Ort-Beratung machen lassen. Solche Experten finden Sie – nach Postleitzahlen geordnet – unter www.energie-effizienz-experten.de.

Welche monatliche Belastung kann ich mir leisten?

Als Grundregel gilt: Die monatlichen Raten für Zins und Tilgung sollten ein Drittel des Haushaltsnettoeinkommens nicht übersteigen. Denn auch nach dem Kauf geht für Sie das Alltagsleben weiter. Eine Autoreparatur muss ebenso eingeplant werden wie ein kurzzeitiger Verdienstausfall.

Wie hoch sollte ich angesichts der derzeit niedrigen Bauzinsen tilgen?

Wenn möglich, sollte eine Tilgung von mindestens drei Prozent vereinbart werden. Denn je höher die Tilgung, desto kürzer die Laufzeit und desto niedriger die Gesamtkosten.

Wie viel Eigenleistung kann ich einkalkulieren?

Das hängt von Ihren handwerklichen Fähigkeiten ab. Grundsätzlich gilt: vorsichtig kalkulieren und die eigenen Fähigkeiten und die verfügbare Zeit nicht überschätzen. Sonst wird der Bau nicht günstiger, sondern teurer.

Welche Nebenkosten kommen beim Immobilienkauf auf mich zu?

Die summieren sich auf zehn bis 15 Prozent des Kaufpreises. Darin enthalten sind die Kosten für Notar und Grundbucheintrag, die Grunderwerbssteuer, die im Saarland immerhin stolze 6,5 Prozent beträgt, und gegebenenfalls die Kosten für den Makler.

Im Zusammenhang mit meiner Baufinanzierung habe ich eine Restschuldversicherung abgeschlossen. Es gibt Einiges, was ich nicht verstehe. Auch mit der Antwort der Bausparkasse bin ich nicht zufrieden. Was können Sie mir empfehlen?

Für solche Fälle gibt es ein Schlichtungsverfahren, das einen Rechtsstreit vermeiden helfen soll. Für den Bausparer ist es kostenlos. Einzelheiten finden Sie unter www.schlichtungsstelle-bausparen.de.

Wie hoch ist der Zinsaufschlag, wenn ich ohne Eigenkapital finanzieren will?

Aus 1,8 Prozent können dann derzeit leicht 3,1 Prozent werden. Mit 30 bis 70 Prozent mehr an Zins müssen Sie schon rechnen.

Wie hoch ist die Riester-Förderung für das Bauen? Unsere Kinder sind 2007 und 2009 geboren.

Für Sie und Ihre Ehefrau beträgt die Grundzulage jeweils bis zu 154 Euro pro Jahr. Ab diesem Jahr steigt die Grundzulage auf 175 Euro. Sie haben ein „185-Euro-Kind“ und ein „300-Euro-Kind“. Das heißt, es kommen an Kinderzulagen jährlich noch einmal 485 Euro dazu. Das Geld bekommen Sie, wenn Sie jeweils vier Prozent Ihres Vorjahreseinkommens minus der Zulagen in einen Riester-Vertrag einzahlen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort