Elektromobilität Hager sorgt für die Strom-Tankstelle zu Hause

Blieskastel · Der saarländische Elektrotechnik-Konzern hat eine Ladeeinrichtung zusammen mit dem Autobauer Audi entwickelt.

 Mit dem neuen System soll das Elektroauto in viereinhalb Stunden aufgeladen sein.

Mit dem neuen System soll das Elektroauto in viereinhalb Stunden aufgeladen sein.

Foto: Warscheid

(low) Der Autobauer Audi und der Blieskasteler Elektrotrechnik-Konzern Hager haben ein gemeinsames Ladesystem entwickelt, mit dem sich die E-Autos von Audi künftig zu Hause komfortabel aufladen lassen. Gestern wurde die neue Ladestation, die etwa die Größe eines Schaltkastens hat, offiziell vorgestellt – wenige Wochen, bevor der neue Audi E-Tron zu den Händlern kommt. Mit dem Ladesystem soll das Auto, das in der Premiumklasse rangiert, in viereinhalb Stunden aufgeladen sein. Die Station mit Kabel- und Ladestecker lässt sich theoretisch in jedes Haus einbauen. Die Kosten sollen sich auf rund 2500 Euro belaufen. Die Integration ist jedoch umso einfacher, „je moderner das Haus elektrotechnisch ausgerüstet ist“, erläuterte gestern Johannes Hauck, der bei Hager für Innovationsstrategien zuständig ist. Doch selbst bei veralteter Haustechnik soll die Ladestation sicherstellen, dass nicht alle Sicherung rausfliegen, wenn das Auto beim Aufladen 22 Kilowatt (kW) Leistung zieht.

Im Idealfall und in Zukunft soll das Home Energy Management System (HEMS), das Hager derzeit entwickelt, dafür sorgen, dass „die elektrische Energie im Gebäude sicher verteilt und der Verbrauch flexibel gemanagt wird“, sagte Hauck. „Das Elektroauto soll sich nahtlos ins intelligent vernetzte Haus einfügen.“

Allerdings müssen dafür noch einige Standards vereinheitlicht werden. Denn an der Station sollen nicht nur Elektro-Pkw der Marke Audi aufgeladen werden können. Die beiden Partner favorisieren die Initiative EEBUS. Hierbei haben 70 Mitgliedsfirmen und Verbände eine gemeinsame „Sprache der Energie“ entwickelt. Dieser Vernetzungs-Standard „erlaubt eine herstellerunabhängige Kommunikation zwischen Energieverbrauchern, Elektrofahrzeugen, Erzeugungsanlagen, die Strom aus regenerativen Quellen wie Sonne oder Wind herstellen, und dem intelligent vernetzten Haus“, betonte Hauck. Damit diese Botschaft auch die Politik erreicht, hatte Hager die Saar-Bundestagsabgeordneten Nadine Schön und Markus Uhl, aber auch Steffen Bilger (alle CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, eingeladen. Aus der Landespolitik waren die Abgeordnete Sarah Gillen (CDU) und der Inovationsbeauftragte der Landesregierung, Ammar Alkassar, dabei.

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