Arbeitgeber und Gewerkschaft verhandeln heute Dritte Runde bei Metall-Tarifverhandlung: Arbeitgeberangebot verlangt

Heute kommen die Arbeitgeber und die Gewerkschaft IG Metall erneut zusammen. IG Metall verlangte 8% mehr Lohn. Wenn das Angebot der Arbeitgeber zu gering ausfällt, könnte es sehr bald wieder zu Streiks kommen.

Dritte Runde bei Metall-Tarifverhandlung im Saarland: Angebot verlangt​
Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Begleitet von Warnstreikdrohungen werden die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie fortgesetzt. Am heutigen Donnerstag kommen Arbeitgeber und IG Metall auch im Tarifgebiet Mitte zusammen, das Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland umfasst. Die Gewerkschaft hat bereits mehrfach die Vorlage eines Angebots in dieser dritten Runde verlangt. Sollte die Offerte „zu mickrig“ ausfallen, werde es ab Samstag Warnstreiks geben, drohte Mitte-Bezirkschef Jörg Köhlinger am Mittwoch. Die Verhandlung findet in Sulzbach bei Frankfurt statt.

Die IG Metall fordert für die bundesweit knapp 4 Millionen Beschäftigten 8,0 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, um die hohen Preissteigerungen zumindest teilweise auszugleichen. Die Arbeitgeber verweisen hingegen auf die extrem unsichere wirtschaftliche Lage der Betriebe. Lieferkettenprobleme und die extrem teure Energieversorgung machten den Unternehmen zu schaffen. Nach jüngsten Äußerungen des Gesamtmetall-Präsidenten Stefan Wolf streben sie Einmalzahlungen an, die nach einer staatlichen Vorgabe bis zu einer Höhe von 3000 Euro auch steuer- und abgabenfrei gestellt werden können. Die IG Metall will hingegen auch dauerhafte Erhöhungen in den Gehaltstabellen durchsetzen.

Die Friedenspflicht läuft beim wichtigsten deutschen Tarifvertrag an diesem Freitag (28. Oktober) aus. Ab Samstag sind damit Warnstreiks möglich und von der Gewerkschaft auch im Bezirk Mitte längst vorbereitet. Die Verhandlungen werden üblicherweise zunächst regional geführt, bis in einem intern verabredeten Pilotbezirk ein Modell-Kompromiss angestrebt wird, der dann von den übrigen Tarifgebieten übernommen werden kann. Seit 1999 wurden derartige Pilotabschlüsse ausschließlich in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und in einem Fall auch in Bayern verabredet.

(dpa)
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