Bilanz-Zahlen Sparkasse Merzig spart mit Erfolg

Merzig · Wenn es um die Frage von Filialschließungen geht, hat Frank Jakobs, Vorstandschef der Sparkasse Merzig-Wadern, eine klare Meinung: „Das ist ein sehr sensibles Thema.

 Vorstandsvorsitzender Frank Jakobs

Vorstandsvorsitzender Frank Jakobs

Foto: Sparkasse Merzig-Wadern/Manfred Müller

Wenn ich auf dem Land eine Ein-Mann-Filiale schließe, spare ich zwar ein paar Euro, riskiere aber eine hohe Unzufriedenheit bei den Kunden. Ich halte das für einen schlechten Weg.“

Sparen muss das Institut aber trotzdem, denn die Einnahmen gehen aufgrund der schwierigen Zinssituation weiter zurück. Der Zinsüberschuss, wichtigster Einnahmeposten der Sparkassen ist 2018 um fast 1,5 Millionen Euro auf 33,16 Millionen Euro gesunken. „Wir müssen da auf der Kostenseite weiter gegensteuern“, sagt Jakobs. Bei den Provisionseinnahmen dagegen konnte das Institut zulegen, der Überschuss stieg von 12,7 auf 12.9 Millionen Euro. Gegensteuern heißt auch, die Kosten in der Verwaltung weiter zu senken. Aber Jakobs ist auch zuversichtlich, dass beim Rückgang der Zinseinnahmen 2019 der Boden erreicht ist.

Ein Faktor bei den Sparanstrengungen ist auch ein abnehmender Mitarbeiterstamm. Seit 2014 ist die Zahl der Mitarbeiter inklusive Auszubildenden von 401 auf 369 gesunken.

Insgesamt setzt das Institut bei den Erträgen vor allem auf das Kreditgeschäft. Und dort hat die Sparkasse kräftig zugelegt: Die Kundenkredite sind um 3,1 Prozent auf 1,503 Milliarden Euro gestiegen. Den Hauptteil der Neukredite machen dabei Wohnungsbau- und Investitionskredite aus. Zur Gegenfinanzierung der Kredite verfügt die Bank über Kundeneinlagen von 1,370 Milliarden Euro. Angesichts mangelnder Anlageoptionen ist der Großteil davon – 920 Millionen Euro – als Tagesgeld angelegt.

Die Bilanzsumme der Sparkasse ist 2018 leicht um 0,8 Prozent auf 1,78 Milliarden Euro gewachsen. Das Eigenkapital beträgt nach Zuführung des Jahresgewinns von 3,2 Millionen Euro und Reserven 184,7 Millionen Euro. Damit erreicht das Institut eine Kernkapitalquote von 14,7 Prozent. Und ist, wie Jakobs betont, damit krisenfest.

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