Trotz Klimakrise Die Jugend will auf Fernreisen nicht verzichten

Die Mehrheit der Deutschen fürchtet die Folgen der Klimakrise. Ihren Lebenswandel wollen aber nur wenige ändern.

Die meisten jungen Menschen wollen auch künftig in den Urlaub fliegen
Foto: dpa-tmn/Clara Margais

(byl) Die Mehrheit der Menschen in Deutschland empfindet den Klimawandel als die größte globale Herausforderung der Zukunft, hat eine repräsentative Umfrage der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften mit über 1000 Teilnehmern ergeben. Doch auch wenn drei von vier Deutschen überzeugt sind, dass schon bald eine ökologische Katastrophe droht, sind nur relativ wenige bereit, von liebgewordenen Gewohnheiten zu lassen. Das gilt in einer ganz speziellen Hinsicht für die Jugend, berichten Sozialwissenschaftler der privaten FOM-Hochschule Essen, die auch in Saarbrücken eine Dependance hat.

Die Forscher des Instituts für Empirie&Statistik befragten über 14 000 Bundesbürger zu ihrer ökologischen Einstellung. Das Ergebnis sei überraschend ausgefallen, berichtet die Hochschule. Zwar hätten 56 Prozent der Befragten erklärt, künftig häufiger Rad fahren oder zu Fuß gehen zu wollen, doch gerade einmal 39 Prozent wolle das Auto häufiger in der Garage stehenlassen. Ein Verzicht auf Urlaubsflüge kommt für die Mehrheit nicht in Frage. 62 Prozent wollten nicht oder höchstens teilweise auf Fernreisen verzichten und stattdessen Ferien in ihrer Region machen, erklärt die Hochschule. Die Umfrage zeige zudem, dass es hier ein deutliches Altersgefälle gebe. Fernreisen seien der Generation der 12- bis 24-Jährigen ganz besonders wichtig. Fast 80 Prozent wollen nicht auf den Flug in ferne Länder verzichten.

Dass die industrielle Tierhaltung eine Rolle beim Klimawandel spielt, wissen viele Menschen. Würstchen und Schnitzel sind ihnen trotzdem wichtig, ergibt sich aus der Umfrage. Nur 35 Prozent der Teilnehmer wollten der Umwelt zuliebe auf Fleisch und Fisch verzichten, berichtet die FOM-Hochschule. Nur ein Viertel wolle sich bei Tiererzeugnissen wie Käse, Milch und Eiern einschränken.

Immerhin, so die Hochschule in ihrer Mitteilung, gebe es viele gute Vorsätze beim Energieverbrauch. So habe sich die Mehrheit vorgenommen, sparsamer mit Beleuchtung (69 Prozent) und Wasser (67 Prozent) umzugehen sowie bei der Heizung zu sparen (57 Prozent). Fast acht von zehn Befragten plane, qualitativ hochwertige Produkte mit längerer Haltbarkeit zu kaufen.

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