Bildungszentrum in Alt-Saarbrücken Handwerkskammer präzisiert Neubaupläne

Saarbrücken · Spätestens Anfang 2021 soll der Startschuss für den Bau des Bildungszentrums der Kammer in Alt-Saarbrücken erfolgen.

 Auf dem Parkplatz gegenüber dem Verwaltungsgebäude der Handwerkskammer soll das neue Bildungszentrum entstehen.

Auf dem Parkplatz gegenüber dem Verwaltungsgebäude der Handwerkskammer soll das neue Bildungszentrum entstehen.

Foto: BeckerBredel

Es soll quasi ein großes Schaufenster für die handwerkliche Ausbildung werden, das neue Bildungszentrum, das ab 2021 in Alt-Saarbrücken entstehen soll. Am Montag hatte die Vollversammlung der Handwerkskammer die Neubaupläne abgesegnet, gestern hat die Kammer die Pläne noch einmal konkretisiert.

Aktuell ist die Bildungssituation in der Handwerkskammer nach Aussagen von Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Arnd Klein-Zirbes mehr als unbefriedigend. Die Metallwerkstatt befindet sich in einer umgebauten Tiefgarage unter dem Verwaltungsgebäude. die Elektrowerkstätten sind über drei Etagen verteilt, und das Akademiegebäude ist schon wegen der Brandschutzvorschriften nicht mehr zu modernisieren. Ein attraktives Ausbildungsumfeld, sagte der Handwerkskammerchef, sei das nicht.

Mit dem Neubau soll sich das ändern: Bis Ende 2025 soll nun auf einem freien Gelände in der Hohenzollernstraße gegenüber der Handwerkskammer ein Bildungszentrum entstehen, das modernen Standards entspricht. Einsehbare Werkstätten sollen die Sichtbarkeit des Handwerks erhöhen. Die Werkstätten sollen auf 7500 Quadratmetern Raumfläche und insgesamt 11 300 Quadratmetern Baufläche Platz für eine moderne Ausbildung bieten. Denn Ziel müsse auch sein, betont Klein-Zirbes, den Trend zu rückläufigen Ausbildungszahlen im Handwerk wieder umzukehren.

Die Entscheidung für den Standort in Alt-Saarbrücken sei sehr knapp gewesen, sagte Stefan Gerhard, der Geschäftsführer des Berufsbildungszentrums, der auch das Bauprojekt betreut. Neunkirchen habe mit einem Gelände bei der Stummschen Reithalle auch ein sehr attraktives Standort-Angebot gemacht. Im Rennen war auch noch das Gelände des Möbel-Martin-Marktes am Eschberger Weg in Saarbrücken.

Für Alt-Saarbrücken hatte am Ende auch die Nähe zur Verwaltung gesprochen. Diese favorisierte Lösung schien lange an baulichen Einschränkungen zu scheitern, doch Saarbrückens Baudezernent Heiko Luckas hatte letztlich eine Umsetzung möglich gemacht, die nun einen viergeschossigen Bau gegenüber der Handwerkskammer mit einem sechsgeschossigen Anbau in Richtung Westspange erlaubt. „Wir haben den Entwurf auch mit dem Denkmalschutz abgestimmt“, sagte Luckas gestern. In Richtung des geschützten Pingusson-Baus ist nun nur ein eingeschossiger Anbau geplant. Der bisherige Parkplatz der Handwerkskammer, auf dem das Gebäude entsteht, fällt weg. Als Ersatz müsse die Tiefgarage dienen, in der heute die Metallwerkstatt untergebracht ist, sowie das angrenzende Umfeld, hieß es. Sollte die Fläche nicht ausreichen, ist auch ein weiterer Anbau an der Westseite des Handwerkskammer-Gebäudes möglich.

Auch an der Verwaltung stehen Umbauten an. Dort soll der große Saal mittelfristig ebenso abgerissen werden wie das Akademie-Gebäude. Das Gewerbe- und Technologiezentrum wiederum soll modernisiert werden.

Das Bauvorhaben steht unter Zeitdruck. Bis Ende 2020 muss die Planungsphase abgeschlossen sein. Nur dann sei eine Sonderförderung des Bundes in Höhe von 60 Prozent gesichert, sagte Bernd Reis, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer. Diese kalkuliert die Kammer ebenso in ihrer Planung ein wie eine Landesförderung von zehn Prozent, über die man allerdings noch mit der Politik reden müsse.

Die Kammer selbst hat für das Bauprojekt acht Millionen Euro in den Baurücklagen eingestellt. Weitere rund 2,5 Millionen Euro sollen über Kredite finanziert werden. „Dafür ist die Zeit aktuell sehr günstig“, sagte Reis gestern. „Da wir als Kammer schuldenfrei sind, rechnen wir mit einer Zinsbelastung von etwa 135 000 Euro.“

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