Minister-Treffen EU kürzt die Fischfangquoten in der Nordsee für 2019

Berlin/Hamburg · (dpa) Die EU-Fischereiminister haben die Fischfang-Quoten für Nordsee und Nordost-Atlantik deutlich gesenkt. Danach dürfen die deutschen Fischer längst nicht mehr so viel Fisch aus dem Meer holen wie bisher.

 Im kommenden Jahr reduzieren sich die Fangquoten für mehrere Fischarten, um einer Überfischung entgegenzuwirken.

Im kommenden Jahr reduzieren sich die Fangquoten für mehrere Fischarten, um einer Überfischung entgegenzuwirken.

Foto: dpa/Christian Charisius

Beim Hering verringert sich die Obergrenze um 40 Prozent auf rund 39 400 Tonnen. Für Kabeljau gilt ein Limit von 3010 Tonnen (minus 35 Prozent). Auch bei der Makrele ist ein Minus von 20 Prozent (16 600 Tonnen) vorgesehen, bei der Scholle sinkt die Fangmenge um zwölf Prozent (5300 Tonnen). Beim Seelachs gibt es hingegen ein Plus von 16 Prozent (12 800 Tonnen).

Trotz der Kürzung kritisieren Umweltschützer die Beschlüsse des EU-Fischereirates. Sie befürchten eine Überfischung in Nordsee und Atlantik. Wissenschaftliche Empfehlungen für nachhaltige Fanggrenzen würden ignoriert, speziell Kabeljau und Hering würden überfischt, warnten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Kampagne Our Fish. Die Naturschutzorganisation WWF forderte ein Umdenken in der EU-Fischereipolitik statt „staatlich legitimierter Überfischung“.

Die Kritik sei völlig unverständlich, hieß es dagegen beim Deutschen Fischerei-Verband. „Wir haben bei der Mehrzahl der Bestände eine nachhaltige Bewirtschaftung“, sagte Generalsekretär Peter Breckling.

Ob mit den niedrigeren Quoten Fisch für die Verbraucher teurer wird, lässt sich derzeit nicht sagen: Der Fischmarkt ist bei vielen Arten global, so dass die Fangquoten in Europa nicht automatisch zu Preisveränderungen führen müssen.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort