Ex-Bundesverfassungsrichter Di Fabio: Automatisiertes Fahren wird sich durchetzen

Saarbrücken · Von Thomas Sponticcia

 Udo di Fabio, Leiter der Ethik-Kommission.

Udo di Fabio, Leiter der Ethik-Kommission.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

. Für den Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Saar, Heino Klingen, ist automatisiertes Fahren erreicht, wenn man seinem Wagen sagt: „Such Dir Deinen Parkplatz selbst. Wir sehen uns hier heute Abend wieder.“ Udo Di Fabio, Leiter der Ethik-Kommission der Bundesregierung, die über 20 Regeln und Leitlinien zur Programmierung automatisierter Fahrsysteme entwickelt hat, musste Klingen in der IHK in seinem Vortrag „Chancen, Risiken und rechtliche Herausforderungen“ enttäuschen. Vor 2025 sei nicht mit einem Durchbruch dieser Technologie zu rechnen. In Städten könne es wegen der hohen Zahl an  Verkehrsteilnehmern noch länger dauern, da man zur Sicherheit aller Beteiligten riesige Datenmengen übertragen muss, wofür leistungsfähige Übertragungsnetze fehlten. Di Fabio ist sich nach Testfahrten sicher, dass sich Automatisiertes Fahren durchsetzen wird. „Wenn Sie nicht mehr lenken müssen, interessiert Sie das auch nicht mehr. Sie unterhalten sich lieber mit den anderen Insassen im Fahrzeug und fühlen sich eher belästigt, wenn Sie kurz vor dem Ende der Fahrt wieder selbst steuern müssen.“

Probleme sieht der frühere Verfassungsrichter Di Fabio vor allem bei der Haftung und der Frage, wer über Daten verfügen darf, die während der Fahrt entstehen. Wichtig seien weltweit faire Wettbewerbsbedingungen. Deutschland verfüge zwar über einen technologischen Vorsprung, Amerika jedoch bei Internet-Plattformen, Online-Dienstleistungen und Suchmaschinen, die in Autos integriert werden.

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