Mehr Geld für Unterhaltungselektronik Deutsche setzen auf Flachbild-TV und Smartphones

Frankfurt/Main · () Die Deutschen geben in ihrer Freizeit wieder mehr Geld für Unterhaltungselektronik aus. Das hat die Branchenvertretung Gesellschaft für Unternehmenselektronik (gfu) ermittelt. Demnach bleiben vor allem moderne Flachbildfernseher und Smartphones die verlässlichen Umsatztreiber. Der Gesamtmarkt hat sich 2017 nach Angaben der gfu mit einem Zuwachs um drei Prozent auf 41,6 Milliarden Euro positiv entwickelt. Neben TV-Geräten und Smartphones trugen zu dieser Entwicklung auch Settop-Boxen, Spielekonsolen sowie Elektrogroß- und -kleingeräte zum guten Abschneiden bei.

 Flachbild-Fernseher sind ein Verkaufshit.

Flachbild-Fernseher sind ein Verkaufshit.

Foto: dpa/Robert Schlesinger

Insgesamt habe die Branche von einem positiven konjunkturellen Umfeld profitiert, sagte Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu. Für das laufende Jahr erwartet die gfu in allen Wachstumsbereichen weiteren Zuwachs. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Fußball-WM in Russland stattfinden wird. In Jahren mit  solchen Großereignissen steigt traditionell das Bedürfnis nach neuen Geräten und modernster Technik an.

Den größten Umsatzanteil in der klassischen Unterhaltungselektronik spülte deshalb mit mehr als 4,2 Milliarden Euro auch 2017 das Geschäft mit TV-Geräten in die Kassen der Hersteller. Der Markt legte dabei um insgesamt 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Mehr als das Doppelte setzte die Branche allerdings mit Smartphones um. Obwohl die verkaufte Stückzahl leicht um ein Prozent auf knapp 23 Millionen Stück sank, nahmen die Hersteller mit zehn Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr nochmals 4,6 Prozent mehr ein. Das gute Geschäft in der Unterhaltungselektronik wurde auch durch die Digitalisierung befeuert. So war auch der Handel mit Settop-Boxen im vergangenen Jahr ein Selbstläufer. Solche Boxen benötigt man unter anderem dafür, Fernsehprogramme in digitaler Qualität oder auch Bezahlangebote wie etwa Sky zu empfangen. Die Umstellung des terrestrischen TV-Signals auf DVB-T2 HD im vergangenen Jahr hat ebenfalls die Neuanschaffung solcher Boxen notwendig gemacht. Entsprechend außergewöhnlich war dort der Zuwachs: Mehr als 5,3 Millionen verkaufte Boxen (plus 87,7 Prozent) standen für einen Umsatz von insgesamt 545 Millionen Euro. Das entspricht einem satten Plus von 104 Prozent. Zugleich dürfte die Umstellung der technischen Empfangsmöglichkeiten auch den Neukauf an TV-Geräten unterstützt haben.

Die Sparte der privat genutzten PCs, die ebenfalls in die gfu-Zahlen einfließt, verzeichnete dagegen in allen Bereichen deutliche Rückgänge. Der Umsatz sackte insgesamt um 5,6 Prozent auf 4,6 Millionen Euro ein. Am stärksten war der Rückgang bei Tablet-PCs. Hier schrumpfte der Umsatz um 11,8 Prozent auf insgesamt 1,2 Millionen Euro. Einen stark wachsenden Markt sieht die gfu dagegen für Geräte mit Sprachsteuerung. Immer mehr neue Geräte seien mit dieser Service-Funktion ausgestattet. Demnach wurde 2017 schon rund eine Million solcher Geräte verkauft. Die gfu schätzt, dass  weltweit rund zehn Prozent aller Online-Suchanfragen per Sprachsteuerung ausgeführt werden.

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