Deutsche Autobauer gehen auf US-Regierung zu Deutsche Autobauer suchen Gespräch mit US-Regierung

Berlin/Washington · Spitzenmanager der deutschen Autohersteller wollen nach Informationen der Deutschen Presseagentur am morgigen Dienstag mit Vertretern der US-Regierung im Weißen Haus zusammenkommen. Das Treffen sei bestätigt, war gestern zu erfahren.

Geplant sind Gespräche mit Wirtschaftsminister Wilbur Ross und dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer. Erwartet werden VW-Chef Herbert Diess und Daimler-Chef Dieter Zetsche. Die Reise von BMW-Chef Harald Krüger sei noch unklar.

Die EU befürchtet, dass US-Präsident Donald Trump bald Sonderzölle auf Pkw aus Europa verhängen könnte. Das US-Handelsministerium war beauftragt worden, zu prüfen, ob dies mit Belangen der Nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten zu begründen wäre. Eine Entscheidung steht aus. Trump sieht die USA in den Handelsbeziehungen mit Europa generell benachteiligt. Er hatte mit Sonderzöllen von bis zu 25 Prozent auf Autoimporte gedroht, falls die EU ihre Handelsbarrieren für US-Produkte nicht beseitigt. Höhere Importzölle auf Autos aus der EU würden vor allem die deutsche Autoindustrie empfindlich treffen. Sie hat eine hohe Exportquote. Weil der chinesische Markt schwächelt, gewinnt der US-Absatz an Bedeutung.

US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping hatten sich am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires darauf verständigt, vorerst auf eine neue Runde an gegenseitigen Zöllen zu verzichten. Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, sagte dazu: „Die Signale aus Buenos Aires sind ein ermutigendes Zeichen, dass im Handelskrieg zwischen den USA und China eine Lösung gefunden werden kann.“ Höhere Zollschranken schadeten beiden Seiten. Die deutschen Automobilhersteller hätten 2017 aus ihrer US-Fertigung 150 000 Pkw nach China exportiert, jedes fünfte Auto, das deutsche Hersteller in den USA fertigten, gehe nach China. Die US-Zölle auf europäische Pkw (2,5 Prozent) sind niedriger als die EU-Zölle auf Pkw (zehn Prozent) aus den Vereinigten Staaten. Zugleich aber erheben die USA höhere Abgaben auf Lastwagen und Pick-ups. Hier liegt der Einfuhrzoll bei 25 Prozent, während andersherum nur ein Satz von 14 Prozent gilt. Deutsche Autobauer sind vor allem bei Pkw stark.

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