Geringere Gewinnmargen Deutsche Autobauer schwächeln

Stuttgart · BMW, Daimler und VW leiden einer Studie zufolge unter dem Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie weiterhin unter der Dieselkrise. Die Konkurrenz macht Boden gut.

 Die Gewinnmargen von Daimler und BMW sind im zweiten Quartal gesunken. Suzuki ist neuer Spitzenreiter bei der Profitabilität.

Die Gewinnmargen von Daimler und BMW sind im zweiten Quartal gesunken. Suzuki ist neuer Spitzenreiter bei der Profitabilität.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Diverse Baustellen rund um den Globus kosten die deutschen Autokonzerne derzeit viel Geld und viel Schwung – und die internationale Konkurrenz nutzt das aus. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Analyse der Bilanzen der 16 größten Autokonzerne der Welt, die das Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) erstellt.

So musste BMW den Titel als profitabelster Autokonzern im zweiten Quartal an Suzuki abgeben. Der japanische Hersteller kam auf eine Marge von 11,8 Prozent. Das heißt, von jeweils 100 Euro Umsatz blieben 11,80 Euro als operativer Gewinn übrig. BMW schaffte von April bis Juni 11,4 Prozent. Daimler kam mit 6,5 Prozent auf Rang sechs. Im ersten Quartal rangierte der Stuttgarter Autohersteller noch auf Platz drei. VW erreichte mit ebenfalls rund 6,5 Prozent Rang sieben. Nimmt man die ersten zwei Quartale zusammen, kann sich BMW allerdings noch knapp vor Suzuki halten. Was Absatz und Umsatz angeht, blieb VW vorn. Den meisten Gewinn machte Toyota.

„In der ersten Jahreshälfte gab es kräftigen Gegenwind für die deutschen Autokonzerne, der auch in der zweiten Jahreshälfte anhalten dürfte“, sagte EY-Experte Peter Fuß und verwies auf die großen Investitionen der Konzerne, vor allem aber auch auf die Kosten für die Dieselkrise, Einbußen durch Währungseffekte und die Folgen des Handelskonflikts zwischen den USA und China.

 BMW musste im zweiten Quartal seinen Titel  als profitabelster Autokonzern an Suzuki abgeben.

BMW musste im zweiten Quartal seinen Titel als profitabelster Autokonzern an Suzuki abgeben.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die japanische und auch die französische Konkurrenz habe diese Probleme eher nicht und profitiere von anders aufgestellten Produktionsnetzwerken und anderen Schwerpunktmärkten, sagte Experte Fuß. Er betonte allerdings auch, dass es sich um eine Momentaufnahme handle und die deutschen Konzerne auch ein schwieriges zweites Halbjahr mit möglichen weiteren Handelskonflikt-Eskalationen und Schwierigkeiten durch die Umstellung auf das neue Abgastestverfahren WLTP überstehen könnten.

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