Kommentar Der Mut ist bewundernswert

Hoffentlich hat Bayer-Konzernchef Werner Baumann noch Vorräte des Eigenprodukts Aspirin gehortet. Denn die nächsten Jahre könnten ihm weitere Kopfschmerzen und Katergefühle bescheren, auch wenn jetzt die Champagnerkorken knallen.

 Kommentarkopf Lothar Warscheid

Kommentarkopf Lothar Warscheid

Foto: SZ/Robby Lorenz

Denn Monsanto ist noch längst nicht in den deutschen Konzern integriert. Auch wenn der Name in der Versenkung verschwinden soll, ist der schlechte Ruf des US-Saatgutriesen damit nicht weißgewaschen. Auf der anderem Seite setzt Bayer auf das internationale Geschäft, und in vielen Teilen der Welt sind die Vorbehalte gegen gentechnisch verändertes Saatgut längst nicht so ausgeprägt wie in Deutschland. Vielmehr werden dort die Vorteile geschätzt, wenn Mais oder Soja beispielsweise resistent gegen Schädlinge sind. Im Grunde muss man den Mut der Leverkusener bewundern. Kein deutscher Konzern hat sich in den vergangenen 15 Jahren dermaßen gehäutet. Aus Bayer sind mit Lanxess und Covestro allein in den vergangenen 14 Jahren zwei erfolgreiche Chemiekonzerne hervorgegangen. Ob sich die Rheinländer mit der Monsanto-Übernahme verhoben haben, wird die Zukunft zeigen. Bis jetzt haben sie vieles richtig gemacht.

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