Hilferuf des Gaststättenverbandes Saar-Wirte sollen mehr auf Corona-Regeln achten

Saarbrücken/Saarlouis · Der Hotel- und Gast- stättenverband beklagt Verstöße in den eigenen Reihen. Das Land will mehr Kontrollen.

Saar-Dehoga-Chefin Gudrun Pink blickt mit Sorge auf den Herbst.

Saar-Dehoga-Chefin Gudrun Pink blickt mit Sorge auf den Herbst.

Foto: Oliver Dietze

Die Präsidentin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Saar, Gudrun Pink, fordert die Gastwirte auf, mehr auf die Einhaltung der Corona-Regeln zu achten. Mittlerweile sei nicht nur vereinzelt ein lascherer Umgang von Gästen mit den Vorschriften zu beobachten, auch die Einhaltung der Bestimmungen unter den Wirten sei leider nicht einheitlich, sagte Pink der SZ. „Die meisten halten sich an die Regeln, einzelne aber nicht.“ Dort, wo die örtliche Konkurrenz besonders groß sei, lasse die Disziplin schon mal nach. Das Problem sei in Kneipen und der Freiluftgastronomie zu beobachten.

Es dürfe nicht dazu kommen, dass die Regeln im Kampf gegen Corona wieder verschärft werden oder gar erneut Schließungen im großen Stil drohen. Das halte die Gastronomie nicht mehr aus, sagte Pink. Zumal die nächste Herausforderung anstehe, wenn die Außengastronomie zu Ende gehe. „Die Rechnung kommt im Herbst“, prognostizierte Pink, die die Bundesregierung dazu aufforderte, die Überbrückungsbeihilfen für besonders notleidende Betriebe über den August hinaus zu verlängern. Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) stellte bereits in Aussicht, dass es im Herbst ein zweites großes finanzielles Hilfspaket der Bundesregierung zur Unterstützung der Gastronomie und Hotellerie sowie der Reisebüros und Busreisen-Veranstalter geben wird.

Auch die Landesregierung zieht die Zügel nochmal an. Innenminister Klaus Bouillon (CDU) beauftragte die Landespolizei, mit den Ortspolizeibehörden stärker die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln in der Gastronomie zu kontrollieren.

Die Corona-Zahlen waren im Saarland zuletzt stärker gestiegen als in den Vorwochen. Gestern gab es elf neu gemeldete Fälle. Vier Menschen werden derzeit stationär behandelt, drei davon intensivmedizinisch.

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