Tourismus Das Reiseziel Saarland ist seit 20 Jahren Thema

Saarbrücken · Die Tourismuszentrale Saarland verfolgt seit 1997 das Ziel, die Schönheit des Saarlands zu zeigen und zu steigern. Dazu wird regelmäßig investiert.

  An der Saarschleife in Orscholz hat das Land, wie an vielen anderen Stellen auch, in den Ausbau des Tourismus investiert.

An der Saarschleife in Orscholz hat das Land, wie an vielen anderen Stellen auch, in den Ausbau des Tourismus investiert.

Foto: dpa/Werner Baum

Über viele Jahre hinweg haben Kohle und Stahl die Wirtschaft und das Bild des Landes dominiert. Doch heute ist der Tourismus nach Worten von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger „ein ganz wichtiges Standbein“. Nach Zahlen des Wirtschaftsministeriums erzielt die Branche jährlich einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro. Zudem fließen den Kommunen und dem Landeshaushalt knapp 100 Millionen Euro aus tourismusbezogenen Steuern zu. Der Beitrag des Tourismus zum saarländischen Bruttoinlandsprodukt liege bei 2,8 Prozent.

Die Rolle des Tourismus im Saarland zu stärken ist seit 20 Jahren Aufgabe der Tourismuszentrale Saarland (TZS). Seit ihrer Gründung 1997 als offizielle Marketinggesellschaft trägt sie dazu bei, das Saarland mit einer einheitlichen Strategie als Reiseziel zu positionieren. Heute beschäftigt sie 24 Mitarbeiter und sorgt für Vernetzung und landesweite Konzepte. Bei den Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen am Donnerstag in der Saarbrücker Congresshalle haben Rehlinger sowie TZS-Geschäftsführerin Birgit Grauvogel einen Blick auf die Entwicklung und auf die Zukunft geworfen.

Von Anfang an seien touristische Radwege ein wichtiger Eckpfeiler gewesen, später zusätzlich die Premiumwanderwege, sagt die Ministerin. Der Erfolg dieses Konzepts zeigt sich laut Rehlinger unter anderem daran, dass der Saar-Hunsrück-Steig in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal nach 2009 zum schönsten Fernwanderweg Deutschlands gewählt wurde.

Dass sowohl Land als auch Investoren an den hiesigen Tourismus glauben, bestätigten nach ihren Worten Projekte der jüngeren Vergangenheit. Rehlinger nennt Beispiele wie die Saarland-Therme oder den seit 2016 bestehenden Baumwipfelpfad in Orscholz. Zu dessen Bau hat das Land 275 000 Euro beigesteuert; insgesamt hat die Anlage 4,7 Millionen Euro gekostet. Große Auswirkungen auf den Tourismus hatte zudem der Einzug von Center Parcs ins Saarland 2013. Zwei Jahre in Folge habe die Einrichtung – trotz einiger Skandale den Bau betreffend – dafür gesorgt, dass die Übernachtungszahlen im Saarland prozentual im zweistelligen Bereich gestiegen seien. Den wenig erfolgreichen Dino-Park Gondwana, vom Land mit Millionen unterstützt, erwähnt Rehlinger nicht.

Die Übernachtungszahlen waren von 1995 bis 2012 recht stabil und bewegten sich im Bereich von zwei bis 2,3 Millionen. Im Eröffnungsjahr der Center-Parcs-Anlage am Bostalsee gab es dann einen Sprung von 2,28 Millionen auf 2,57 Millionen Übernachtungen. 2014 konnte dann das eigentlich für 2015 geplante Ziel von 2,8 Millionen bereits übertroffen werden: 2,9 Millionen Übernachtungen wurden verzeichnet. 2016 wurde dann erstmals die Grenze von drei Millionen Übernachtungen überschritten.

Diese Zahl soll bis 2025 auf 3,3 Millionen gesteigert werden, ergänzt Grauvogel. Zudem soll das Saarland als erstes Bundesland als „nachhaltiges Reiseziel“ zertifiziert werden. Damit die Branche weiter wächst, braucht es laut der TZS-Geschäftsführerin Fachkräfte, sowohl in den Verwaltungen als auch in den Betrieben. 33 000 Arbeitsplätze hängen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums direkt oder indirekt vom Tourismus ab. Grauvogel betont insbesondere mit Blick auf junge Leute die Vorteile der Branche: Gerade Hotellerie und Gastronomie böten ihnen unter Umständen schnelle Aufstiegschancen, außerdem hätten sie mit interessanten Partnern zu tun.

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