Damit der Hausbau solide finanziert ist

Für die meisten Bürger ist es das größte finanzielle Projekt ihres Lebens: die Anschaffung von Wohneigentum. Ali Tanriverdi vom Verband der Privaten Bausparkassen und Klaus Wagner vom Verband Privater Bauherren berieten die SZ-Leser in einer Telefonaktion zur optimalen Finanzierung und richtigen Bauplanung.

 Bei der Finanzierung des Hausbaus sollte man daran denken, auch genug Geld zum täglichen Leben einzuplanen, raten Experten. Foto: dpa

Bei der Finanzierung des Hausbaus sollte man daran denken, auch genug Geld zum täglichen Leben einzuplanen, raten Experten. Foto: dpa

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Wenn man mit dem Wohn-Riester bauen will, ist dann trotzdem Eigenkapital notwendig?

Eigenkapital einzusetzen ist immer empfehlenswert. Wenn Sie 20 Prozent der Bausumme mit eigenen Mitteln bestreiten können, steht Ihre Finanzierung auf soliden Füßen.

Wir haben einiges angespart, um zu bauen. Aber Eigenleistungen beim Bauen zählen ja auch noch als Eigenkapital - oder?

Wenn wir von Eigenkapital reden, zählen beispielsweise neben einem eventuell bereits vorhandenen grundschuldfreien Haus auch Geld auf dem Konto und in gewissem Umfang auch Eigenleistungen. Wobei Letzteres oft überschätzt wird.

Wir haben vor 15 Jahren unser Haus bezogen. Jetzt möchten wir wieder einen Bausparvertrag abschließen, weil wir an künftige Sanierungserfordernisse denken. Wie hoch sollte man einen solchen Vertrag abschließen?

Das hängt ganz davon ab, was Sie finanzieren wollen. Man rechnet im Schnitt mit rund 30 000 bis 50 000 Euro für einen solchen sogenannten Vorsorgebausparvertrag.

Unser Vorsorgebausparvertrag ist jetzt zuteilungsreif. Wir benötigen aber nun nur 10 000 Euro für die Erneuerung der Heizung. Müssen wir trotzdem die ganze Summe nehmen?

Nein, das müssen Sie nicht. Sie können das nicht benötigte Geld im bestehenden Bausparvertrag weiter besparen.

Wenn wir bauen, dann nur schlüsselfertig, weil wir durch unsere Jobs gar keine Zeit haben, um uns zu kümmern. Aber wir haben Angst, dass da was schief gehen könnte.

Auch beim schlüsselfertigen Bauen sollte man die Kontrolle haben. Wenn Sie das selbst nicht wollen oder können, sollten Sie sich beispielsweise durch den Verband Privater Bauherren Hilfe holen. Dafür werden Sie Mitglied des Verbandes, zahlen im ersten Halbjahr 15 Euro im Monat, danach acht Euro. Es ist günstig, die Mitgliedschaft bis zum Ablauf der Gewährleistungsansprüche aufrechtzuerhalten.

Bauen ist ein finanzieller Kraftakt. Da wollen wir möglichst keine Fehler machen. Was sollte man beachten?

Das, was Sie vorhaben, sollte Ihren finanziellen Möglichkeiten entsprechen. Es bringt nichts, sich alles schön zu rechnen. Sie sollten nicht auf Anschlag finanzieren, sondern sollten als Bauherr auch noch leben können. Und nicht vergessen, auch schon über die Anschlussfinanzierung nachzudenken. Dafür eignet sich beispielsweise ein Bausparvertrag.

Was bedeutet das, wenn im Bauvertrag steht, dass der Unternehmer das Hausrecht hat?

Das heißt, weder Bauherr noch Sachverständiger dürfen während der Bauphase ohne Einwilligung des Unternehmers auf die Baustelle. Damit geht die Kontrolle über das Baugeschehen gegen Null. Wenn man so etwas unterschrieben hat, dann ist es vertraglich vereinbart. Man kann diese Vereinbarung dann nur über den Rechtsweg für nichtig erklären lassen, wenn der Passus gegen das AGB-Gesetz (Allgemeine Geschäftsbedingungen) verstößt.

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