Neue Regeln Corona, Mindestlohn, Steuer, Führerschein, DHL: Das ändert sich im April

Am 2. April laufen die Corona-Maßnahmen in Deutschland aus, doch das ist bei Weitem nicht die einzige Änderung im neuen Monat. Die wichtigsten Neuerungen im Überblick.

Corona, Steuer, Mindestlohn, Führerschein, DHL: Das ändert sich im April
Foto: Getty Images/iStockphoto/Chainarong Prasertthai

Im April kommen besonders auf Verbraucher und Betriebe einige Änderungen zu. So steigt etwa der Lohn in einigen Branchen, viele Corona-Beschränkungen fallen, Autoreifen werden teurer und beim Paketversand gibt es eine Neuerung.

Neue Corona-Regeln ab 2. April

Mit einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes laufen nach über zwei Jahren Corona-Pandemie am Samstag, 2. April, nahezu alle Corona-Schutzmaßnahmen aus. Landesparlamente können nur noch weitergehende Beschränkungen beschließen, wenn sie eine kritische Lage in regionalen Hotspots feststellen. Allerdings herrscht Uneinigkeit darüber, ab wann ein Ort als Hotspot bezeichnet werden kann, da kein einheitlicher Schwellenwert festgelegt worden ist.

So werden ab dem 3. April Impf-, Test- und Genesungsnachweise im öffentlichen Leben obsolet. In Schulen, Universitäten, Kirchen, Restaurants, Bars, Diskotheken, Schwimmbädern, Kinos, beim Friseur, im Fitnessstudio, im Theater, Geschäften und Supermärkten bedarf es keiner Maske und keines Impfnachweises oder Coronatests mehr. Nur noch in Ausnahmefällen muss überhaupt noch eine Maske getragen werden. Beschränkungen für öffentliche Veranstaltungen im Innen- und Außenbereich fallen ebenfalls weg. Auch für private Feiern wie Hochzeiten, Taufen und Geburtstage gelten keine Einschränkungen mehr.

Ab 3. April: Wo gilt weiterhin Masken- und Testpflicht?

Die Maskenpflicht gilt nur noch im öffentlichen Personennah- und Fernverkehr, in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die Testpflicht bleibt in Schulen, Kitas, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen weiterhin bestehen.

Höhere Steuerpauschalen ab 1. April

Wer ab dem 1. April aus beruflichen Gründen umzieht, kann in der nächsten Steuererklärung eine höhere Umzugskostenpauschale ansetzen. Sie steigt von 870 auf 886 Euro. Für jede andere Person kommen 590 Euro (bisher 580) hinzu. Als andere Personen zählen Ehe- und Lebenspartner, Kinder und Stief- und Pflegekinder, die nach dem Umzug in der häuslichen Gemeinschaft leben.

Sollten Ihre Kinder nach dem Umzug Nachhilfe benötigen, können Sie sich einen Teil der Kosten vom Finanzamt zurückholen, denn der Höchstbetrag steigt von 1160 auf 1881 Euro. Die Hälfte davon ist erstattungsfähig. Liegen die tatsächlichen Kosten darüber, können Sie bis zu 75 Prozent des Höchstbetrages absetzen.

Mehr Lohn für Zeitarbeiter und Beamte

Der Mindestlohn für Leiharbeiter steigt zum 1. April von 10,45 auf 10,88 Euro die Stunde. Damit liegt er über dem allgemein gültigen Mindestlohn von 9,82 Euro. Dieser soll im Juli auf 10,45 Euro angehoben werden. Mittelfristig plant die Bundesregierung sogar eine Erhöhung auf 12 Euro die Stunde.

Ab dem 1. April bekommen auch Beamte mehr Geld. Die monatlichen Zahlungen erhöhen sich um 1,8 Prozent, Auszubildende bekommen 25 Euro mehr im Monat.

Darlehen werden teurer

Für Banken gilt ab April ein zusätzlicher Kapitalpuffer, mit dem sie Wohnimmobilien-Kredite absichern müssen. Für Kunden bedeutet das: Darlehen werden tendenziell teurer – zusätzlich zu den ohnehin schon gestiegenen Kreditzinsen.

Änderung bei DHL

Möchten Sie ein Paket explizit an einer Packstation abholen, benötigen Sie ab April die Smartphone-App „Post & DHL“. Ab dem 1. April ist es nicht mehr möglich, Päckchen mit einer Kundenkarte aus der Station zu holen. Über die App sollen Informationen zu den Paketen und Abholcodes abrufbar sein. Eine Ausnahme soll es aber dennoch geben: Pakete, die nicht an eine Packstation adressiert, aber dorthin umgeleitet wurden, können weiter mit Benachrichtigungskarte abgeholt werden.

Autoreifen werden teurer

Rund um Ostern wechseln die meisten Autofahrer von Winter- auf Sommerreifen. Die erwartet jedoch eine schlechte Nachricht: Mehrere Anbieter haben vor, die Preise für Autoreifen ab dem 1. April zu erhöhen. Michelin hatte die Preissteigerung als Erstes angekündigt. Zu den Gründen äußerte sich der Analyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Frank Biller gegenüber Autoflotte.de. „Die Hersteller müssen ihre Preise anheben, andernfalls würden ihre Gewinnmargen schrumpfen“, erklärte der Experte.

Neue Fragen bei der Führerscheinprüfung

Ab dem 1. April 2022 ändern sich die Fragen bei der theoretischen Führerscheinprüfung. Wie der Degener-Verlag, ein Fachverlag für Fahrschulen, mitteilt, hat die Arbeitsgruppe „Theoretische Fahrerlaubnisprüfung und Aufgabenentwicklung“ der Arbeitsgemeinschaft der Technischen Prüfstellen für den Kraftfahrzeugverkehr 37 Fragen gestrichen und 52 neue Fragen formuliert. Betroffen sind alle Fahrerlaubnisklassen, der Hauptteil der Änderungen betrifft den Zusatzstoff für die Klasse B sowie Grundstoff für alle Klassen.

Preise für Gewinnspielanrufe werden gedeckelt

Obwohl Preise für Gewinnspielanrufe aus dem Festnetz gesetzlich geregelt sind, konnten Anbieter für Anrufe aus dem Mobilfunk bisher weiterhin abweichende Kosten berechnen. Diese Lücke wird am 1. April geschlossen. Das Wählen der (0)137-Nummern mit dem Handy wird laut Bundesnetzagentur künftig pro Minute beziehungsweise Anruf zwischen 14 Cent und maximal 1 Euro kosten.

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