Wirbel um Millionenabfindung Kritik an Millionenabfindung für Ex-Bahnchef Grube

Berlin · An der Millionen-Abfindung für den damaligen Bahnchef Rüdiger Grube gibt es knapp drei Jahre nach dessen Rücktritt neue Kritik. Anlass ist ein Bericht des Bundesrechnungshofs, der die Zahlung von insgesamt 2,5 Millionen Euro unter die Lupe genommen hat.

 Rüdiger Grube, Ex-Vorstandschef der Deutschen Bahn.

Rüdiger Grube, Ex-Vorstandschef der Deutschen Bahn.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Die Kontrollbehörde hält die Zahlung nach Informationen der Deutschen Presseagentur für unzulässig. Das „Handelsblatt“ berichtete am Dienstag über das Schreiben.

Der FDP-Verkehrspolitiker Christian Jung sprach in diesem Zusammenhang von einem mysteriösen Vorgang, der nie richtig aufgeklärt worden sei. Der Bundesrechnungshof lege den Finger in die Wunde. Der Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler warnte: „Die Deutsche Bahn darf kein Selbstbedienungsladen für ehemalige Vorstände sein.“ Das Bundesverkehrsministerium dürfe sich nicht länger verstecken, sondern müsse das bundeseigene Unternehmen grundlegend umbauen.

Der Rechnungshof vertritt in seiner Stellungnahme die Auffassung, dass Grube kein Anrecht auf das Geld gehabt habe, weil dieser seinen Vorstandsvertrag einseitig gekündigt habe. Unabhängig davon sei auch die Höhe der Summe nicht gerechtfertigt. Grube war im Januar 2017 im Streit um eine Vertragsverlängerung von seinem Amt als Vorstandsvorsitzender zurückgetreten.

Das war noch in der Amtszeit des Bundesverkehrsministers Alexander Dobrindt (CSU). Sein Nachfolger Andreas Scheuer (CSU) kündigte später an, bei Vorstandsverträgen künftig „Maß und Mitte“ einhalten zu wollen. Grube betonte hingegen, über die Jahre Anspruch auf die Summe erworben zu haben und deshalb auch kein „Abzocker“ zu sein.

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