Standort gesichert Bosch Homburg bis 2025 abgesichert

Homburg · Werkleitung und Betriebsrat von Bosch in Homburg haben am Donnerstag eine Einigung zur Absicherung des Standortes bis zum Jahr 2025 erzielt.

 Bosch sichert den Fortbestand des Standortes Homburg bis 2025 mit einer Standort-Sicherungsvereinbarung, die auch Investituionen in neue Produkte und Projekte umfasst. Foto: dpa

Bosch sichert den Fortbestand des Standortes Homburg bis 2025 mit einer Standort-Sicherungsvereinbarung, die auch Investituionen in neue Produkte und Projekte umfasst. Foto: dpa

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Monatelang wurde am Bosch-Standort in Homburg heftig darüber gerungen, wie eine Absicherung der Produktion und der Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen für die nächsten Jahre aussehen könnte. Am Donnerstag wurde nun endlich eine Einigung erzielt, die den Bestand von Bosch in Homburg bis ins Jahr 2025 absichert. Die Einigung umfasst mehrere Maßnahmen. Ihnen müssen die Beschäftigten jedoch noch zustimmen. Diese Zustimmung gilt jedoch als sicher, zumal auch der Bosch-Konzern durch die Corona-Krise sowie zurückgehende Pkw-Verkaufszahlen auf nahezu allen Weltmärkten in ein heftiges Fahrwasser geraten ist.

Wichtigster Punkt für die 4450 Mitarbeiter am Standort in Homburg dürfte sein, dass betriebsbedingte Kündigungen für die Laufzeit der Vereinbarung ausgeschlossen werden. Weiterhin wird eine Möglichkeit zur Absenkung der Arbeitszeit ab Januar 2021 vereinbart. Das Maßnahmenpaket sieht auch vor, dass das tarifliche Zusatzgeld (intern T-Zug genannt) für alle Tarifmitarbeiter verpflichtend in acht freie Tage umgewandelt wird. Zudem kann bei Bedarf die Arbeitszeit der Tarifmitarbeiter um bis zu drei Stunden pro Woche reduziert werden. Darüber hinaus leisten die Tarifmitarbeiter einen finanziellen Beitrag durch die Reduzierung einer standortspezifischen Entgeltkomponente. Auch die außertariflichen Mitarbeiter beteiligen sich mit einem finanziellen Beitrag.

Die Zustimmung der Belegschaft zu dem Maßnahmenpaket vorausgesetzt verpflichtet sich Bosch im Gegenzug dazu, in die Fertigung von Komponenten der mobilen Brennstoffzelle sowie in weitere Wasserstoffanwendungen zu investieren. Zudem wird der Produktionsstandort um ein weiteres wichtiges Projekt gestärkt. Vorgesehen ist demnach, dass Bosch in Homburg als Leitwerk für die Dieselausrüstung von Nutzfahrzeugen (NKW) gestärkt wird. Zu diesem Zweck wird eine Fertigungslinie für Injektoren nach Homburg verlegt und gleichzeitig die Fertigung künftiger Injektor-Generationen in Homburg gefördert. Die Standort-Vereinbarung sieht zudem vor, dass Bosch in Homburg weiter über Bedarf ausbildet.

Zusätzlichen Schub erhielt das Zustandekommen der Vereinbarung wohl auch durch Äußerungen des Bosch-Konzernchefs Volkmar Denner in der Bilanz-Pressekonferenz am Mittwoch in Stuttgart. Dort hatte er von der Bundesregierung den Einstieg in ein Wasserstoff-Zeitalter gefordert mit der massiven Förderung von entsprechenden Entwicklungen und neuen Technologien. Bosch in Homburg hat bereits eine Musterfertigung von Komponenten für Brennstoffzellen fertiggestellt. Jetzt erhofft man sich auch, dass Homburg ebenfalls den Zuschlag für eine Serienfertigung bekommt. Das würde bedeuten, dass diese Produkte auf den Weltmärkten verkauft würden und den Standort Homburg zusätzlich absichern. Zumal sich die Bundesregierung gegenwärtig auch einen Einstieg in neue Antriebsformen beim Pkw und Lkw erhofft, der zugleich den C02-Verbrauch deutlich senkt.

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