Nach der Katastrophe Boeing kündigt Software-Nachrüstung an

Washington · Nach den Flugzeugabstürzen von Indonesien und Äthiopien mit insgesamt 346 Todesopfern will der Hersteller Boeing die Software der Baureihe 737 Max aktualisieren. Das teilte die US-Luftfahrtbehörde FAA mit.

Auch sei ein entsprechendes Ausbildungsprogramm für Flugzeugbesatzungen vorbereitet worden. Die Behörde betrachte die Installation der Software und die Ausbildung als „Priorität“.

Erste Auswertungen von Daten hatten ergeben, dass es bei den Abstürzen der Maschinen der Gesellschaften Lion Air und Ethiopian Airlines Ähnlichkeiten gegeben haben könnte. Zudem hatte es Berichte von Piloten gegeben, die in letzter Minute die Software ausgeschaltet hatten und so Schlimmeres verhindern konnten.

Außerdem hat das FBI laut einem Zeitungsbericht strafrechtliche Ermittlungen im Zusammenhang mit der Zulassung von Boeings Unglücksflieger 737 Max aufgenommen. Die Bundespolizei solle mit ihren beträchtlichen Ressourcen die bereits laufende Untersuchung des Verkehrsministeriums unterstützen, schrieb die „Seattle Times“ unter Berufung auf Insider.

US-Verkehrsministerin Elaine Chao hatte Dienstag eine Überprüfung angeordnet, ob bei der Sicherheits-Zertifizierung der neuen Boeing-737-Max-Flugzeuge im Jahr 2017 alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Nach zwei Flugzeugabstürzen in weniger als einem halben Jahr wird die Zulassung von Boeings 737 Max Jets durch die US-Luftfahrtbehörde FAA inzwischen mit großem Argwohn betrachtet.

Am Mittwoch leitete der Generalinspekteur des US-Verteidigungsministeriums auch eine Untersuchung gegen den amtierenden Verteidigungsminister Patrick Shanahan, einen langjährigen Boeing-Manager, ein. Es werde untersucht, ob Shanahan sein Amt genutzt habe, um seinem früheren Arbeitgeber Vorteile zu verschaffen.

(dpa)
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