Nach den schweren Unglücken in Textilfabriken war das Entsetzen auch in Deutschland groß. Viele regten sich über die Ausbeutung der dortigen Betriebe auf, die ihre Arbeitnehmer unter unwürdigen Bedingungen in brandgefährlichen Bruchbuden schuften lassen. Doch mit der Empörung ist es nicht mehr so weit her, wenn es darum geht, die Ursachen zu erforschen. Schließlich ist es unser Konsumwahn, der genau diese Farbriken am Laufen hält: T-Shirts für gerade mal drei oder vier Euro, Billig-Hosen, -Hemden und natürlich neue Klamotten in jeder neuen Saison sind nur dann zu haben, wenn diese unter Billigst-Bedingungen gefertigt werden. Wer hierzulande für fairen Lohn bei guter Arbeit demonstriert, sollte sich bei seinem Konsumverhalten auch für fairere Herstellkosten engagieren.