Frankfurt Betriebsrat fordert Ende von Fusions-„Abenteuer“

Frankfurt · Die Arbeitnehmervertreter der Commerzbank machen Front gegen einen Zusammenschluss mit der Deutschen Bank.

 Die Deutsche Bank will sich im April zum Stand der Fusionsgespräche mit der Commerzbank äußern.

Die Deutsche Bank will sich im April zum Stand der Fusionsgespräche mit der Commerzbank äußern.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

In der Commerzbank wächst der Widerstand gegen eine mögliche Fusion mit der Deutschen Bank. Der Gesamtbetriebsrat des Instituts forderte vom Vorstand den Abbruch der Gespräche. „Es ist an der Zeit, den Schaden jetzt zu begrenzen“, heißt es in einer „Protestnote“ des Gremiums an den Vorstand. „Ihr Vorhaben hat im Management, bei den Mitarbeitern, in den Gremien, bei den Kunden unserer Bank wie auch in der Gesellschaft keinen Rückhalt“, erteilt die Arbeitnehmervertretung den Plänen eine Absage. „Wir sind der Auffassung, dass Sie sich ohne einen erkennbaren Plan, ohne Vision und ohne den Rückhalt in ein unbeherrschbares Abenteuer stürzen“, schreiben die Arbeitnehmervertreter und mahnen den Vorstand um Konzernchef Martin Zielke: „Treffen Sie verantwortungsvolle Entscheidungen für die Zukunft unserer Commerzbank und nehmen Sie Abstand von diesem Vorhaben.“ Kritiker befürchten beispielsweise, dass eine Fusion mindestens 30 000 Jobs kosten würde.

Unterdessen hat die Deutsche Bank angekündigt, sich zum Stand der angedachten Fusion mit der Commerzbank vor Ende April zu äußern. Bis zur Vorlage der Quartalszahlen am 26. April werde die Bank ein Update dazu geben, kündigte Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner bei einer Veranstaltung in Liechtenstein an.

Die beiden größten deutschen Privatbanken hatten am 17. März erklärt, dass sie über einen möglichen Zusammenschluss der beiden Häuser beraten. Nach Einschätzung des Betriebsrats hat dies bereits negative Auswirkungen für die Commerzbank: „Schon jetzt ist festzustellen, dass bereits in dieser Phase der Gespräche Kunden besorgt und erbost der Bank den Rücken kehren wollen.“

Im jüngsten Geschäftsbericht äußerte sich Commerzbank-Chef Zielke zuversichtlich: „Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir unter dem Strich ein leicht höheres Konzernergebnis als im Vorjahr.“ 2018 hatte das seit Herbst im MDax notierte Institut 865 Millionen Euro Gewinn gemacht. 2017 waren es  128 Millionen Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort