Streik des Sicherheitspersonals Betrieb an acht Flughäfen ist eingeschränkt

Frankfurt · Zehntausende Reisende müssen sich heute auf erhebliche Einschränkungen und vielfach gestrichene Flüge einstellen. An acht Flughäfen in Deutschland will heute das Sicherheitspersonal in jeweils unterschiedlichen Zeiträumen die Arbeit niederlegen.

 Schon in den vergangenen Tagen mussten Reisende bei Warnstreiks – wie hier in Stuttgart – lange Zeit ausharren.

Schon in den vergangenen Tagen mussten Reisende bei Warnstreiks – wie hier in Stuttgart – lange Zeit ausharren.

Foto: dpa/Marijan Murat

Ziel der Gewerkschaft Verdi und des Beamtenbundes dbb ist es, mit dem bislang umfassendsten Arbeitskampf in der laufenden Tarifrunde den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.

Der Flughafenverband ADV warnte: „Das deutsche Flugnetz droht an diesem Tag lahmgelegt zu werden.“ Nach ADV-Berechnungen werden mindestens 220 000 Passagiere betroffen sein. Allein in Frankfurt haben die Fluggesellschaften nach Angaben des Betreibers Fraport für Dienstag 570 der geplanten 1200 An- und Abflüge gestrichen.

Die Lufthansa sieht sich gezwungen 400 ihrer 640 Verbindungen in Frankfurt abzusagen, außerdem streicht Deutschlands größte Fluggesellschaft in München 100 von dort 630 geplanten Flügen.

Beginnen will Verdi den Warnstreiktag um Mitternacht an den Flughäfen Hamburg, Hannover und Bremen. Dort soll das Sicherheitspersonal den ganzen Tag nicht arbeiten. In der Zeit von 2.00 Uhr bis 20.00 Uhr sind am Dienstag dann am Frankfurter Flughafen die etwa 5000 Mitarbeiter, die dort für die Kontrolle von Passagieren und Fracht zuständig sind, zum Warnstreik aufgerufen. Es folgen die Flughäfen in Dresden (3.00-21.00 Uhr), München (3.30-24.00 Uhr), Leipzig/Halle (4.00-18.00 Uhr) und Erfurt (6.00-22.00 Uhr). In München ist nur die Personal- und Warenkontrolle betroffen.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hatte Fluggäste frühzeitig aufgerufen, möglichst umzuplanen. Bei regulärem Flugbetrieb wären heute etwa 135 000 Passagiere am größten deutschen Luftverkehrsdrehkreuz erwartet worden.

Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes BDA, Steffen Kampeter, kritisierte gestern, der „Angriff auf das deutsche Luftfahrt-Drehkreuz Nummer eins und andere Flughäfen“ sei kein Warnstreik: „Verdi schränkt mit voller Absicht die Mobilität Zehntausender nationaler wie internationaler Fluggäste und des Güterverkehrs ein und verursacht somit einen massiven Schaden für unsere Volkswirtschaft. Das ist vollkommen unverhältnismäßig.“

Am 23. Januar wollen sich Verdi und Arbeitgeber zu ihrer fünften Verhandlungsrunde in dem Tarifkonflikt treffen. Der DBB will einen Tag später mit den Arbeitgebern verhandeln.

(dpa)
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