Verlagerung nach Mainz Bei der Post droht im Saarland ein Stellenabbau

Saarbrücken · Die Deutsche Post will bundesweit die Zahl ihrer Niederlassungen auf rund 40 halbieren und dadurch Kosten senken.

 (Symbolbild)

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Foto: picture alliance / dpa/Henning Kaiser

„Mehrere hundert Stellen gehen verloren“, sagt Tanja Lauer, die bei der Gewerkschaft Verdi in Saarbrücken für Mitarbeiter aus Post-Betrieben zuständig ist. Davon ist auch das Saarland betroffen. „Die Niederlassung Saarbrücken wird zukünftig von der Niederlassung Mainz verwaltet“, teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage mit. Dies soll bis zum Frühjahr 2020 umgesetzt werden. Dadurch sind Stellen in der Verwaltung bedroht. Wie viele, sei noch offen, sagen Unternehmen und Gewerkschaft übereinstimmend. Darüber verhandeln beide Seite noch.

Nach Angaben von Verdi hat die Niederlassungs-Verwaltung Saarbrücken etwa 60 bis 70 Beschäftigte. Insgesamt habe die Post im Saarland rund 2000 Mitarbeiter. Der Unternehmenssprecher versicherte, dass im Saarland „auch zukünftig Verwaltungstätigkeiten stattfinden und somit auch weiterhin Mitarbeiter in signifikantem Umfang beschäftigt werden“. Betriebsbedingte Kündigungen seien tariflich ausgeschlossen. Der Jobabbau soll zum Beispiel über ein Vorruhestandprogramm abgewickelt werden.

Die Gewerkschaft Verdi treibt noch ein weiterer Punkt um: die Integration von Delivery, der Billig-Tochter der Post, in den Konzern. Nach Verhandlungen mit dem Betriebsrat sei es möglich, „in der Paketzustellung gemeinsame Betriebe zwischen der Deutschen Post AG und den Tochtergesellschaften der DHL Delivery GmbH einzurichten“, sagte der Post-Sprecher. „Derzeit ist allerdings noch nicht entschieden, wann eine solche Betriebsorganisation umgesetzt wird.“ Verdi sorgt sich, dass dadurch das Tarifniveau der Post unterlaufen wird. Die etwa 150 bis 160 Delivery-Mitarbeiter im Saarland würden nach dem niedrigeren Tarif der saarländischen Logistikbranche bezahlt und nicht nach dem Haustarif der Post, erläuterte Lauer. Die Gewerkschaft will in gemeinsamen Betrieben einen „einheitlichen Tarifvertrag erreichen“, sagte sie. Der Billigtarif soll dabei natürlich nicht der Maßstab sein. Unter anderem lägen Grundgehalt und Jahresleistungen bei Delivery unter dem Post-Level, auch müsse 40 statt 38,5 Stunden gearbeitet werden.

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