BDI-Präsident warnt vor wirtschaftlicher Abschottung

Berlin · Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI ), Ulrich Grillo, hat für offene Gesellschaften geworben und vor wirtschaftlicher Abschottung gewarnt. "Hier in Europa, aber auch in den USA werden die Stimmen immer lauter, dass wir uns vom Konzept der offenen Gesellschaft abwenden und uns stattdessen rückwärts orientieren", sagte Grillo auf dem "Tag der Deutschen Industrie".

Der BDI hob gestern seine Wachstumsprognose für 2016 leicht von 1,7 auf 1,9 Prozent an. "Zusätzliche Arbeitsplätze und kräftige Lohnzuwächse sorgen dafür, dass das Konsumklima in Deutschland exzellent bleibt", sagte Grillo.

Der BDI-Präsident wünschte sich von allen Regierungsmitgliedern ein Bekenntnis zum geplanten Freihandelsabkommen TTIP zwischen EU und USA. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD ) hatte TTIP vor wenigen Wochen für "de facto gescheitert" erklärt. Er kritisiert fehlende Kompromissbereitschaft der USA. Kanzlerin Angela Merkel sprach sich nun auf dem BDI-Kongress dafür aus, die Verhandlungen "so lange fortzuführen, wie das möglich ist". Zugleich sagte Merkel, es gebe Spielräume für mehr Investitionen, etwa in die Verkehrsinfrastruktur oder die digitale Infrastruktur. Es gebe aber auch Engpässe bei den Planungskapazitäten, was zu Verzögerungen führen könnte.

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