Banken müssen noch mehr sparen Banken drohen rote Zahlen
Frankfurt · Neue Studie hält weitere Zusammenschlüsse in Deutschland für unausweichlich.
(dpa) Deutschlands Banken drohen nach einer Studie mittelfristig rote Zahlen. Die Branche komme um weitere Einschnitte und Zusammenschlüsse nicht herum, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Bain & Company. „Die Banken haben keine andere Wahl, als ihr Filialnetz noch mehr auszudünnen und die Zahl ihrer Beschäftigten weiter zu reduzieren“, sagte Bain-Deutschlandchef Walter Sinn. Zwar habe die Branche seit 2008 schon 100 000 Beschäftigte und 10 600 Filialen abgebaut. Dennoch drohe in einem negativen Szenario die gesamte deutsche Kreditwirtschaft in die roten Zahlen zu geraten. Steigende Aufwendungen für die Digitalisierung und eine verschärfte Regulierung machten bisher alle Sparanstrengungen zunichte. Zudem drücke die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank auf die Zinsüberschüsse, und die Provisionsüberschüsse stagnierten. Zuletzt habe sich die Situation durch ein rückläufiges Handelsergebnis verschlechtert. Bain-Experte Sebastian Thoben betrachtet es als unausweichlich, dass es über kurz oder lang zu grenzüberschreitenden Zusammenschlüssen unter Europas Banken kommt. Zudem müssten sich die deutschen Institute erst einmal selbst sanieren.