Autoregion reagiert entspannt auf Trump

Saarbrücken · Nach den Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump , die Einfuhrzölle auf Autos auf 35 Prozent zu erhöhen, rät Armin Gehl zu Gelassenheit. Die Saar-Zulieferer seien von solchen Drohszenarien nur in geringem Maße betroffen, sagt der Geschäftsführer des Vereins Autoregion. "Die großen Hersteller produzieren die meisten Autos für den amerikanischen Markt in ihren Werken vor Ort", sagt Gehl.

"Unsere Zulieferer in der Großregion liefern ihre Teile vornehmlich an die Premiumhersteller im europäischen Raum", sagt er. Und die Exporte der europäischen Autoindustrie nach USA seien nicht so umfassend, dass die angekündigten Einfuhrzölle großen Einfluss auf die Unternehmen in Europa und damit auf die Zulieferer in der Region hätten. Größere Sorgen dagegen mache der Brexit. Fast 20 Prozent der deutschen Fahrzeuge würden für das Vereinigte Königreich produziert - damit ist Großbritannien der größte Abnehmer der deutschen Autoindustrie. "Das ist ein deutlich größeres Problem", sagt Gehl.

Auto-Lobbyist Gehl weist auch die Ängste vor einem baldigen Ende des Verbrennungsmotors und dem damit verbundenen Veränderungsdruck für die saarländische Autoindustrie zurück: "Auch 2030 werden noch 80 Prozent der Autos mit Verbrennungsmotoren ausgestattet sein", sagt er. Natürlich müssten auch jetzt schon zusätzliche Kapazitäten für E-Motoren und Wasserstoff-Antriebe aufgebaut werden. Doch gleichzeitig werde auch das bisherige Portfolio der Autozulieferer noch viele Jahre lang gefragt bleiben.

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