Auto Autohersteller fordern eine Kaufprämie

München/Wolfsburg · BMW und VW sehen darin eine Chance zum Wieder-Ankurbeln der Wirtschaft nach der Corona-Krise.

Die Hersteller Volkswagen und BMW schlagen staatliche Anreize für Autokäufer vor, um die Corona-Krise zu überwinden. BMW-Vorstandschef Oliver Zipse sagte dazu der Deutschen Presse-Agentur: „Wir sehen in einer Innovationsprämie eine doppelte Chance: Sie kann als Konjunkturmaßnahme die Wirtschaft ankurbeln und gleichzeitig den Umstieg der Kunden auf klimaschonende Technologien beschleunigen.“ So könne man wirtschaftliche Erholung mit wirksamem Klimaschutz kombinieren, „anstatt beides gegeneinander auszuspielen“.

 Die Corona-Krise hat zu einem Einbruch der  Verkaufszahlen zahlreicher Autohersteller und Händler geführt.

Die Corona-Krise hat zu einem Einbruch der  Verkaufszahlen zahlreicher Autohersteller und Händler geführt.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Der Volkswagen-Manager Stefan Sommer hält es nicht für ausreichend, für einen Neustart des Autogeschäfts in Deutschland und Europa allein die Autohäuser und die Zulassungsstellen wieder zu öffnen. „Es braucht Investitionen in die Industrie, und es braucht Investitionen in das Konsumverhalten“, sagte das Konzernvorstandsmitglied der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Das werde sogar noch dringender notwendig sein als nach der internationalen Finanzkrise 2009. Damals zahlte der deutsche Staat eine Abwrackprämie beim Kauf eines Neuwagens. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder hatte bereits am vergangenen Donnerstag ein Automobil-Programm gefordert, das wie die Abwrackprämie 2009 den Autokauf ankurbeln solle. „Das ist eine Riesenchance, den klimafreundlichen Antrieben zum Durchbruch zu verhelfen, und zwar in der Breite.“ Verglichen mit der Abwrackprämie vor zehn Jahren müsse die Prämie aber höher sein und auch länger gewährt werden. BMW hat die Produktion in seinen Werken in Europa und Nordamerika bis Ende April gestoppt. Bei Volkswagen bleiben die Werke der Kernmarke in Deutschland wegen Corona bis 19. April geschlossen. Die Belegschaft von VW wird nach Angaben von Gesamtbetriebsratschef Bernd Osterloh bei einem Neustart durch genaue Gesundheitsregeln geschützt. In der Fertigung würden „Abläufe so geändert, dass der Schutz vor einer Übertragung des Virus an allererster Stelle steht“. Dazu würden auch Umwege in Kauf genommen.

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