Ausbildung Es muss nicht Bürokauffrau sein

Saarbrücken · Der Aktionstag „Mädchen und Technik“ lockte knapp 90 Schülerinnen an die Uni.

 Vivienne Prinz, Auszubildende zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik (l.), gibt Greta Gockel Hilfestellung beim Löten einer Platine

Vivienne Prinz, Auszubildende zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik (l.), gibt Greta Gockel Hilfestellung beim Löten einer Platine

Foto: Rich Serra

() Mädchen möchten am liebsten Bürokauffrau, Verkäuferin, Arzthelferin oder Friseurin werden. Unter den Top zehn der Ausbildungsberufen folgt erst an sechster Stelle ein Job aus dem kaufmännischen Technikbereich. Doch weil den Saar-Unternehmen in der Männerwelt von Industrie und Technik immer mehr gute Fachkräfte fehlen, ergeben sich auch hier in den nächsten Jahren für junge Frauen bei Vereinbarkeit von Beruf und Familie tolle Verdienst- und Aufstiegschancen. Das verdeutlichte am Wochenende der vom Verband der Metall- und Elektroindustrie (ME Saar) und der Verein Arbeitsleben Wirtschaft Schule (Alwis) ausgerichtete Aktionstag „Mädchen und Technik“ an der Saar-Universität. Knapp 90 junge Schülerinnen zwischen 14 und 19 Jahren aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Lothringen informierten sich bei dem Aktionstag in vier Workshops und Schülerlabors über künftige Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten. Der in der Keramikindustrie bei Villeroy & Boch beschäftigte Frank Fleck hat seine 14-jährige Tochter Ann-Kathrin mitgebracht, um sich über spätere Studienmöglichkeiten für sie bis hin zur Promotion zu informieren. Beim Workshop der St. Ingberter Firma Festo üben derweil Reem Albaali und Lilas Ayata von der Friedrich-Bernhard-Karcherschule in Beckingen wie man pneumatische Schaltungen aufbaut. Im gläsernen M+E-Aktionsbus fasziniert die 16-jährige Nadine Knott vom Homburger Saar-Pfalz-Gymnasium die Demonstration einer Feinfräsmaschine und beim Workshop der erstmals am Aktionstag teilnehmenden Saarbrücker Martin Luck Metallgießerei erfahren die Schülerinnen: „Der Beruf ist schon schwer und hart, bringt aber viele Chancen in der Weiterverarbeitung der Produkte“.

An der Saar-Universität sind inzwischen knapp ein Drittel der Studierenden in den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) junge Frauen. An der Saarbrücker Hochschule HTW ist es fast ein Viertel.

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