Mehr Andrang Auf der Suche nach der (Job-)Zukunft

Saarbrücken · Knapp 6000 junge Besucher strömten zur Ausbildungsplatzmesse in Saarbrücker Congresshalle.

 Philipp Mathieu (rechts) will am Hager-Stand von Azubi Janine Marx etwas über die Ausbildung zum Elektroniker erfahren.

Philipp Mathieu (rechts) will am Hager-Stand von Azubi Janine Marx etwas über die Ausbildung zum Elektroniker erfahren.

Foto: Volker Meyer zu Tittingdorf/SZ/Volker Meyer zu Tittingdorf

Ein wenig schüchtern wirkt Philipp Mathieu, aber der 14-jährige Schüler aus Sulzbach hat schon Vorstellungen über seine berufliche Zukunft. Er strebt eine Ausbildung zum Elektroniker an. Was ihn daran reizt? „Die Technik“, antwortet er wie aus der Pistole geschossen. Er lässt sich am Samstag auf der Ausbildungsplatzmesse in der Saarbrücker Congresshalle gerade am Stand der Hager Group beraten. Janine Marx kann ihm viel erzählen. Die 19-Jährige macht schließlich selbst die Elek­troniker-Ausbildung – im Fachgebiet Betriebstechnik.

Eine Lehrstelle zum Beruf des Elektronikers möchte auch Bayezid Hossem finden. Er ist mit seinen 26 Jahren fast doppelt so alt wie der Sulzbacher Schüler und hat aus seinem Herkunftsland Bangladesch einen Bachelorstudium-Abschluss in Elektronik mitgebracht. Aber er weiß, dass „die Technik hier ganz anders ist“ und er „noch viel lernen muss“. Hossem will deshalb nicht warten, bis vielleicht zumindest ein Teil seiner mit dem Studium erworbenen Qualifikation offiziell anerkannt wird. „Es ist ein breites Angebot hier. Viele verschiedene Firmen an einem Platz“, lobt Hossem, der seit dreieinhalb Jahren in Deutschland ist und in Kleinblittersdorf lebt.

In der Tat, das Angebot ist vielfältig, und das nicht nur für junge Leute, die sich für Elektronik interessieren. Mehr als 100 Unternehmen und Institutionen werben auf der Messe um künftige Fachkräfte – von der AOK bis zum Zoll, von Bosch bis MHA Zentgraf. Allein rund 120 Ausbildungsberufe würden vorgestellt, sagt Ralf Linzmeier vom Messeorganisations-Team der Wirtschaftsjunioren Saarland. Dieses Netzwerk junger Unternehmer und Führungskräfte aus der Wirtschaft veranstaltet die Messe in diesem Jahr insgesamt zum neunten Mal, aber erstmals in der Congresshalle. Die zentrale Lage habe sich positiv auf den Zuspruch ausgewirkt. „Knapp 6000 Besucher“ seien am Samstag gekommen, sagt Linzmeier, der, wenn er sich nicht ehrenamtlich bei den Wirtschaftsjunioren engagiert, als Geschäftsführer des Campus Lernstudios in Saarbrücken arbeitet. Im vorigen  Jahr zählten die Organisatoren noch rund 5000 Messebesucher.

Der Vorteil dieser Ausbildungsplatzmesse: Sie sei keine Pflichtveranstaltung, zu der Schulklassen herbeigefahren werden, es kämen die Motivierten, „die sich von sich aus um ihre Zukunft kümmern“, sagt Linzmeier. Daher gebe es viel Lob von den Ausstellern. So manche finden offenbar vielversprechende Bewerber. Philipp Mathieu und Bayezid Hossem gehören vielleicht dazu.

Der Termin für die nächste Ausbildungsplatzmesse stehe übrigens bereits fest, sagt Linzmeier: Es ist der 18. August 2018.

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