Gewerkschaft warnt vor mehr Arbeitszeit in der Gastronomie Gewerkschaft warnt vor Arbeitszeit in Gastronomie

Saarbrücken · () Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) warnt vor drohenden längeren Arbeitszeiten im saarländischen Gastgewerbe. Schon heute arbeiteten nach Angaben der NGG zwischen Mettlach und Homburg rund 51 000 Menschen regelmäßig sonntags, davon 44 000 sogar nachts. 85 000 Beschäftigte seien nach 18 Uhr aktiv. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband wolle noch längere Arbeitszeiten durchsetzen. Das treffe in der Region rund 22 000 Menschen, davon alleine 7800 in Saarbrücken.

„Die Zahlen zeigen, dass Arbeitszeitgesetz und Tarifverträge den Arbeitnehmern eine hohe Flexibilität abverlangen. Den Betrieben geben sie die Freiheit, ihre Beschäftigten weitgehend so einzusetzen, wie sie es brauchen“, argumentiert Mark Baumeister, Saar-Geschäftsführer der NGG. Im saarländischen Gastgewerbe habe die Gewerkschaft 2016 eine Regelung durchgesetzt, nach der die tägliche Arbeitszeit zwischen fünf und zehn Stunden variieren kann. Das variiere je nach Bedarf des Betriebs. „Allerdings muss hierfür unbedingt ein Arbeitszeitkonto geführt werden“, betont Baumeister. Selbst zwölf Stunden seien kein Problem, sobald sie vorher angemeldet würden. Von der tariflichen Lösung profitierten jedoch zunächst nur Gewerkschaftsmitglieder.

Eine Änderung am Arbeitszeitgesetz, wie vom Dehoga-Bundesverband gefordert, lehnt Baumeister ab. Insbesondere die Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit gehe zulasten Tausender Beschäftigter in der Region. In der Gastronomie und Hotellerie gehörten ungewöhnliche Arbeitszeiten schon immer zum Beruf. Die Behauptung des Dehoga, ein zu strenges Arbeitszeitgesetz belaste die Branche über alle Maßen, sei nicht zu halten.

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