Arbeitsmarkt Arbeitslosigkeit ist 2018 im Saarland deutlich gesunken

Saarbrücken/Nürnberg · In Deutschland fiel die Zahl der Arbeitslosen auf ein Rekordtief. So wenige Haushalte wie nie zuvor sind auf Hartz IV angewiesen.

 Arbeit-Saar-Dezember

Arbeit-Saar-Dezember

Foto: SZ/Steffen, Michael

Die Arbeitslosigkeit im Saarland ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen, auch wenn sie wie üblich im Schlussmonat noch einmal geringfügig gestiegen ist. Im Schnitt waren 2018 rund 32 200 Männer und Frauen ohne Arbeitsplatz, 7,0 Prozent weniger als 2017, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Saarbrücken mitteilte. Besonders deutlich war der Rückgang bei den Langzeitarbeitslosen mit 9,5 Prozent. Im Dezember waren 30 200 Männer und Frauen arbeitslos – 200 oder 0,6 Prozent mehr als im November. Die Erwerbslosenquote blieb bei unverändert 5,7 Prozent. Im Dezember 2017 lag die Arbeitslosenquote noch bei 6,2 Prozent. „Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin stabil“, erklärte der Geschäftsführer Interner Service der Regionaldirektion, Walter Hüther.

Deutschlandweit ist die Arbeitslosigkeit auf ein historisches Rekordtief gefallen. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren 2018 im Jahresschnitt 2,34 Millionen Menschen ohne Job, das sind 193 000 weniger als im Jahr zuvor. Damit sank die durchschnittliche Jahresarbeitslosigkeit auf den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung. Die Arbeitslosenquote ging 2018 um 0,5 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent zurück.

„Im vergangenen Jahr ist vieles am Arbeitsmarkt erfreulich gelaufen“, bilanzierte Bundesagentur-Chef Detlef Scheele. Dies sei der positiven konjunkturellen Entwicklung geschuldet – auch wenn die Wirtschaft etwas an Schwung verloren habe. Für 2019 zeigte sich Scheele optimistisch.

Fast die Hälfte des Rückgangs der Arbeitslosigkeit 2018 gehe auf Langzeitarbeitslose zurück. Im Jahresschnitt waren etwa 813 000 Männer und Frauen ein Jahr oder länger ohne Job. Das sind 87 000 weniger als im Jahr zuvor. Auch bei der Integration von Flüchtlingen am Arbeitsmarkt habe man deutliche Fortschritte gemacht. Zuletzt hätten im Oktober nahezu 300 000 Menschen aus den acht Haupt-Asylländern Syrien, Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan und Somalia einen sozialversicherungspflichtigen Job gehabt. Das waren fast 95 000 mehr als ein Jahr zuvor. „Wer hätte vor drei Jahren gedacht, dass wir mal solche Zahlen verkünden“, sagte Scheele.

Auch für den Dezember verzeichnete die Bundesagentur einen Tiefstwert. Die Zahl der Arbeitslosen fiel auf den niedrigsten Monatswert seit 1991. So waren im Dezember rund 2,21 Millionen Menschen ohne Job. Im Vergleich zum Vormonat waren das vor allem witterungsbedingt rund 23 000 Jobsucher mehr als im November. Im Vergleich zum Dezember 2017 ging die Zahl der Arbeitslosen um 175 000 zurück.

Auch bei der Grundsicherung wurde eine wichtige Marke geknackt: Erstmals seit Einführung des politisch umstrittenen Hartz IV vor 14 Jahren rutschte die Zahl der auf Grundsicherung angewiesenen Haushalte im November unter die Drei-Millionen-Marke. Die BA verzeichnete in dem Monat rund 2,997 Millionen sogenannte Bedarfsgemeinschaften, im Dezember waren es vorläufigen Zahlen zufolge 2,995 Millionen.

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