Arbeitskammer erwartet kaum Wachstum

Saarbrücken · Die Arbeitskammer des Saarlandes sieht auf die Saar-Wirtschaft ein schwieriges Jahr zukommen und fordert - auch zu Ankurbelung der Konjunktur - mehr Investitionen der öffentlichen Hand. Schon das laufende Jahr sei nicht einfach gewesen, sagte der Hans Peter Kurtz, der Vorstandsvorsitzende der gewerkschaftsnahen Institution. "Zwar konnte der Wachstumskurs der letzten Jahre noch fortgesetzt werden, das schwieriger werdende weltwirtschaftliche Umfeld macht sich aber an der Saar in besonderem Maße bemerkbar." Vor allem die Industrie habe die schwächelnde Konjunktur deutlich zu spüren bekommen. Die Produktionsleistung sank in den ersten drei Quartalen um 3,2 Prozent, während auf Bundesebene noch ein Zuwachs von 1,8 Prozent zu verzeichnen war. Auch über den Jahreswechsel hinaus sei noch keine Besserung in Sicht. Darauf weisen laut Arbeitskammer die Bestellungen hin, die von Januar bis Oktober im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp fünf Prozent gesunken seien.

Die Arbeitskammer erwartet daher im laufenden Jahr einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von nur 0,5 bis höchstens 1,0 Prozent. Im kommenden Jahr dürfte das Wachstum nach Einschätzung der Kammer kaum höher ausfallen. "Wir müssen davon ausgehen, dass trotz vereinzelter leichter Besserungstendenzen die wirtschaftliche Dynamik insgesamt im Jahr 2017 noch schwach bleibt", sagte Kurtz.

Damit sich die Saar-Wirtschaft "positiv weiterentwickeln kann", forderte er höhere Einkommen. Denn dadurch werde die Binnennachfrage gestärkt. Außerdem verlangt Kurtz eine Lockerung der Schuldenbremse, damit mehr öffentliche Investitionen möglich werden.

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