Altkanzler Schröder soll im Streit um Kaiser's Tengelmann vermitteln

Berlin · Im Streit um die Übernahme der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann wird es ein Schlichtungsverfahren unter Leitung von Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD ) geben. Darauf verständigten sich Edeka, Tengelmann und Rewe auf Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD ) und Verdi-Chef Frank Bsirske , wie das Bundeswirtschaftsministerium gestern mitteilte. Für die Dauer des Verfahrens werde es keine Verkäufe von Tengelmann-Filialen an Dritte geben.

Gestern hatten weitere Verhandlungen stattgefunden, um die schon angelaufene Zerschlagung von Kaiser's Tengelmann doch noch zu stoppen. Inzwischen verhindert nur noch die Klage von Rewe, dass Marktführer Edeka Kaiser's Tengelmann übernehmen kann. Die Konkurrenten Norma und Markant hatten bereits angekündigt, ihre Klage zurückzuziehen. Rewe hatte neben Norma und Markant vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf Beschwerde gegen die Ministererlaubnis von Gabriel eingelegt. Das Gericht hatte die Übernahme durch Edeka im Eilverfahren im Juli gestoppt.

Altkanzler Schröder wird als Berater den langjährigen Vorsitzenden der Wirtschaftsweisen, Bert Rürup , heranziehen, wie das Ministerium weiter mitteilte. Für die Unternehmen werden demnach die Vorstandsvorsitzenden teilnehmen. Ziel sei es, "auf der Grundlage der Ministererlaubnis zeitnah einen Interessenausgleich zwischen den Beteiligten zu ermöglichen".

Bsirske, der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, nannte die Verständigung auf ein Schlichtungsverfahren ein "wichtiges Signal". Dies zeige, dass alle bereit seien, aufeinander zuzugehen. Es gebe jetzt eine "echte Chance" für eine Einigung im Sinne der mehr als 15 000 Tengelmann-Beschäftigten.

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