Luftfahrt Air Berlin steht ab 28. Oktober still

Berlin/Saarbrücken · Die Saar-Regierung sucht noch nach einem Nachfolger am Flughafen Saarbrücken.

Der Niedergang von Air Berlin geht weiter. Am 28. Oktober soll endgültig Schluss sein.

Der Niedergang von Air Berlin geht weiter. Am 28. Oktober soll endgültig Schluss sein.

Foto: dpa/Tobias Hase

() Die Fluggesellschaft Air Berlin wird voraussichtlich ab Ende Oktober nicht mehr unter eigener Flugnummer fliegen. Der insolventen Gesellschaft sei ein eigenwirtschaftlicher Verkehr unter dem Airline-Code AB „nach gegenwärtigem Erkenntnisstand spätestens ab dem 28. Oktober nicht mehr möglich“, heißt es in einem Brief der Firmenleitung an die Mitarbeiter vom Montag. Tickets für spätere Flüge verlieren ihre Gültigkeit, wie das Unternehmen erläuterte.

Der Flugverkehr der nicht insolventen Töchter Niki und LG Walter werde weitergeführt, schrieben Vorstandschef Thomas Winkelmann und der Generalbevollmächtigte im Insolvenzverfahren, Frank Kebekus. Das gilt nach Air-Berlin-Angaben auch für die 38 Maschinen, die inzwischen für die Lufthansa-Töchter Eurowings und Austrian fliegen.

Reisende, die ab dem Flughafen Saarbrücken-Ensheim nach Berlin fliegen wollen, können auch nach dem 28. Oktober damit rechnen, dass die Verbindung bedient wird. Sie hat nach Aussage der Landesregierung eine besondere strategische Bedeutung, auch für Unternehmer, die Termine in der Bundeshauptstadt wahrnehmen. Zudem müsse auch das Saarland von Berlin aus erreichbar sein. Die saarländische Wirtschaftsministerium Anke Rehlinger (SPD) erklärte hierzu gestern: „Wir haben im Wirtschaftsministerium Vorsorge dafür getroffen, dass Berlin auch weiterhin angeflogen wird.“ Nähere Details nannte sie noch nicht, da man offensichtlich in abschließenden Verhandlungen mit möglichen Nachfolgern der Air Berlin steht. Auch Saar-Flughafen-Sprecher Ludwin Vogel bestätigte, die Strecke nach Berlin sei attraktiv. An der Weiterbedienung werde derzeit gearbeitet.

Ungewiss ist derzeit generell noch, ob und welche Flüge ab dem 28. Oktober von den neuen Eigentümern der Air Berlin übernommen werden. Eine Entscheidung kann es erst nach dem Abschluss der Verkaufsverhandlungen geben. Die bisher zweitgrößte deutsche Airline hatte im August Insolvenz angemeldet. Klar ist schon, dass Tickets der Air Berlin für Flüge nach dem 28. Oktober bei den Nachfolgern nicht gültig sind. „Diese Tickets verfallen“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Sollten sie nach dem 15. August gekauft worden sein, können die Kunden auf eine Rückzahlung vom eigens für diese Fälle angelegten Treuhand-Konto rechnen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort