Air Berlin kriselt auch im Sommer

Berlin · Das Trauerspiel um Air Berlin legt in der wichtigen Sommersaison keine Pause ein. Nach tiefroten Zahlen im zweiten Quartal sieht Vorstandschef Stefan Pichler auch in der wichtigsten Reisezeit des Jahres eine schwache Nachfrage und andauernden Druck auf die Ticketpreise. Die instabile politische Lage in Feriengebieten wie der Türkei und Nordafrika treffe Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft "besonders hart". Pichler deutete "tiefgreifende Veränderungen" im Unternehmen an. Knapp 30 Prozent der Airline gehören der arabischen Fluglinie Etihad, die ihren deutschen Ableger seit Jahren mit Finanzspritzen in der Luft hält.

 Air-Berlin-Chef Stefan Pichler kündigt Veränderungen an. Foto: dpa

Air-Berlin-Chef Stefan Pichler kündigt Veränderungen an. Foto: dpa

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Pichlers Sparbemühungen brachten auch im zweiten Quartal unter dem Strich keine Besserung für die angeschlagene Fluggesellschaft. Zwar sanken die Kosten je angebotenem Sitzkilometer um gut drei Prozent. Das lag aber an den niedrigeren Treibstoffkosten. Die Ticketpreise gaben im Schnitt fast doppelt so stark nach. Das zehrte die Einsparungen mehr als auf.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schrumpfte der Umsatz um mehr als neun Prozent auf 971 Millionen Euro - auch weil Air Berlin das Flugangebot gekappt und die Flotte verkleinert hatte. Der Verlust vor Zinsen und Steuern vervierfachte sich nahezu auf 63 Millionen Euro. Unter dem Strich wuchs der Fehlbetrag von knapp 38 auf 89 Millionen Euro. Air Berlin ist für den Flughafen Saarbrücken-Ensheim mit ihren Berlin- und Mallorca-Flügen derzeit die wichtigste Airline.

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