Neue Studie Ältere haben deutlich bessere Job-Chancen

<irspacing style="letter-spacing: -0.01em;">Frankfurt</irspacing> · Bei der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer hat Deutschland seit 2003 große Fortschritte gemacht.

() Deutschland hat bei der Integration von älteren Arbeitnehmern in den Arbeitsmarkt den größten Sprung aller großen westlichen Industriestaaten gemacht. 2015 waren zwei Drittel der 55- bis 64-Jährigen beschäftigt, wie eine Studie der Beratungsgesellschaft PwC zeigt. 2003 lag die Quote demnach noch bei 39 Prozent. Die Bundesrepublik steht damit unter 34 untersuchten Mitgliedern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf Platz sieben. „Der Vergleich zeigt, wie sehr sich die Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmer verbessert haben“, sagte PwC-Geschäftsführerin Petra Raspels.

Ein Grund für die positive Entwicklung ist eine veränderte Unternehmenskultur. Ältere Arbeitnehmer würden in den meisten Betrieben zunehmend wertgeschätzt. „Sie gelten als Bereicherung, nicht mehr als Belastung“, sagte Raspels. Zudem hätten die bis heute umstrittenen Hartz-Reformen Druck auf ältere Arbeitslose ausgeübt, da damit ihr Bezugsanspruch auf Arbeitslosengeld gesunken sei. Auch die historisch gute Lage am Arbeitsmarkt dürfte Älteren geholfen haben: Zuletzt waren so wenige Menschen arbeitslos wie seit 26 Jahren nicht mehr.

In der gesamten PwC-Rangliste springt die Bundesrepublik verglichen mit der Studie 2003 um zehn Plätze hoch auf Platz 15. Ganz vorn stehen Island und Neuseeland, Schlusslichter sind die Türkei, Luxemburg und Slowenien. Nachholbedarf gebe es hierzulande etwa bei der Beschäftigungsquote der 65- bis 69-Jährigen. Sie befinde sich bei „international mäßigen“ 15 Prozent. Auch beim tatsächlichen Renteneintrittsalter – es lag 2015 bei 62,8 Jahren – sowie bei der Weiterbildung Älterer ist der Abstand zur Spitze groß. Hier liegt Deutschland jeweils auf Platz 20.

Trotz der Fortschritte gelte es weiter, Vorurteile gegen Ältere abzubauen, hieß es – etwa, dass sich Fortbildung nicht mehr lohne. Es stelle sich aber die Frage, ob die Politik überhaupt eine höhere Beschäftigung Älterer anstrebe. Schon jetzt habe eine halbe Million Menschen von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, früher in Ruhestand zu gehen.

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