Besonders viele junge Leute ohne Job

Saarbrücken · Viele junge Leute überbrücken die Zeit zwischen dem Ende der Ausbildung und der Einstellung in einen Betrieb mit dem Gang zum Arbeitsamt. Das ist der Hauptgrund für mehr Arbeitslosigkeit.

. Insbesondere im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Baugewerbe und in der Zeitarbeit haben Saarländer derzeit gute Chance, einen Job zu finden. Darauf weist Heidrun Schulz hin, die Leiterin der Regionaldirektion Saarland-Rheinland-Pfalz der Bundesagentur für Arbeit . Demnach haben die Unternehmen in der Region seit Jahresbeginn insgesamt rund 15 300 offenen Stellen gemeldet, das sind 1000 oder sieben Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Trotz aller Bemühungen stieg die Zahl der Arbeitslosen im Saarland im Verlauf des Juli gegenüber Juni um rund 1000 oder 2,8 Prozent auf 37 000 Betroffene an (Quote: 7,2 Prozent).

Auffallend ist, dass sich gerade junge Menschen nach dem Ende ihrer Berufsausbildung arbeitslos gemeldet haben. Das verwundert trotz der heftigen Diskussion um den Fachkräftemangel selbst die Chefin der Regionaldirektion. "Leider werden trotz der hohen Nachfrage nach Fachkräften junge Menschen im Anschluss an ihre Ausbildung immer noch zu häufig arbeitslos. Nach dem Ende der Sommerpause finden die gut Ausgebildeten in der Regel rasch eine Beschäftigung, so dass die Arbeitslosigkeit Jugendlicher im September und Oktober wieder höchstens auf dem Juni-Wert liegen wird", so Schulz. Ihre Schlussfolgerung: "Dies dürfte sich in den kommenden Jahren vor dem Hintergrund der Demografie deutlich ändern."

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist an der Saar nach den jüngsten Zahlen vom Mai 2015 auf 375 000 gestiegen, rund 3600 oder ein Prozent mehr als vor Jahresfrist. Damit liegt das Saarland allerdings unter dem bundesdeutschen Durchschnitt mit einem Anstieg von 1,7 Prozent.

Deutschlandweit stieg die Zahl der Arbeitslosen um 61 000 auf 2,773 Millionen Betroffene an. Auch hier ist der Anstieg auf die große Zahl junger Menschen zurückzuführen, die die Zeit zwischen dem Ende ihrer Ausbildung und der Einstellung in einen Betrieb überbrücken müssen.

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