ME Saar gegen „Bund neue Arbeitswelt“

Saarbrücken · Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD ) stößt mit ihrem Vorschlag für einen "Bund neue Arbeitswelt" auf heftige Kritik der Saar-Wirtschaft. "Es kommt darauf an, die Einführung neuer Technologien positiv zu begleiten und nicht unter den Generalverdacht zu stellen, dass all dies sich nur zum Nachteil der Arbeitnehmer entwickeln kann", sagte Oswald Bubel, Präsident des Verbands der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (ME Saar).

 Oswald Bubel

Oswald Bubel

Foto: ME Saar

Er sieht in Rehlingers Ansatz eine Tendenz zu Technikfeindlichkeit. "Ich mache mir Sorgen, wenn die Wirtschaftsministerin erklärt, man müsse längst nicht alles einführen, was technologisch möglich ist. Das Gegenteil ist richtig: Nur mit der modernsten Technologie werden wir wettbewerbsfähig bleiben."

Die Unternehmen seien sich auch mit den Arbeitnehmervertretern einig, dass an der weiteren Digitalisierung der Industrie, die Arbeitsplätze stark verändern wird, kein Weg vorbeiführe. Und bei der Einführung von "Industrie 4.0"-Technologien funktioniere die Mitbestimmung. Dabei könne es zwar zu Interessenkonflikten kommen, aber man habe immer betriebliche Einigungen gefunden, und zwar "ohne dass man das Wirtschaftsministerium oder runde Tische gebraucht hat", sagt Bubel und erklärt damit Rehlingers "Bund neue Arbeitswelt" für überflüssig. Der soll Sozialpartner, Wissenschaft und Politik an einen Tisch bringen, um Probleme, Risiken und Chancen auf dem Weg zu "Industrie 4.0" zu diskutieren. Bubel hält es für verfehlt, mit solchen Initiativen Gewerkschaften und Betriebsräte weiter zu stärken. Weitere Regulierungen schreckten Firmen ab, im Saarland zu investieren.

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