Jobmesse 7000 auf der Suche nach neuen Chancen

Saarbrücken · Die Jobmesse in der Saarlandhalle war wieder ein voller Erfolg. Rund 7000 Menschen suchten nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz.

 Am Stand des Krankenhaus- und Pflegeheim-Betreibers CTS gab es eine Menge Gesprächsbedarf. Foto: Iris Maurer

Am Stand des Krankenhaus- und Pflegeheim-Betreibers CTS gab es eine Menge Gesprächsbedarf. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Bei einem Gesundheitskonzern muss es gesund zugehen. Diesen Gedanken verfolgten offenbar diejenigen, die für den Stand des Saarbrücker Krankenhaus- und Pflegeheim-Betreibers CTS auf der diesjährigen Jobmesse der Großregion zuständig waren. Boonloet Thammasup aus Thailand, gekleidet in der Landestracht seiner Heimat, mixte einen alkoholfreien Pina-Colada-Cocktail aus Ingwer, Zitronengras, Kardamom, Ananas und Koksmilch. Thammasup, der als Pfleger im Caritas Senioren-Haus St. Irmina in Dudweiler arbeitet, kam mit dem Mixen der Cocktails kaum nach. "Auf jeden Fall finden wir damit die nötige Aufmerksamkeit", sagt CTS-Pressesprecherin Nele Scharfenberg. Nebenan informiert Björn Metzger, Leiter der CTS-Krankenpflegeschule, die Messe-Besucher, die scharenweise die Saarlandhalle bevölkern, über die Ausbildungsmöglichkeiten im CTS-Verbund. Sie reichen vom Gesundheits- und Krankenpfleger bis hin zur Medizinischen Fachangestellten.

Morgens gehen traditionell viele Schulklassen über die Jobmesse, die gestern zum achten Mal stattfand und rund 7000 Besucher zählte. Darunter war auch eine Klasse des Technisch-Gewerblichen Berufsbildungszentrums (TGBBZ) 1 in Saarbrücken. "Wir sind Fachinformatiker im dritten Lehrjahr", erläutert Klassensprecher David Ringel. Viele seiner Klassenkameraden würden von ihren Ausbildungsbetrieben nicht übernommen und würden sich nach neuen Arbeitgebern umsehen. "Andere wiederum schauen, welche Optionen es nach der Ausbildung noch gibt."

Etliche IT-Spezialisten sucht derzeit die Bundeswehr, die zu den Sponsoren der Jobmesse gehört und die gestern ein breites berufliches Spektrum präsentierte. "Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber", wirbt Oberstleutnant Detlef Geyer für die Truppe. Der stellvertretende Chef des Landeskommandos Saarland erinnert daran, dass "neben einer militärischen Ausbildung für längerdienende Soldaten bei der Bundeswehr auch 70 Zivilberufe erlernt werden können". Bei der Fernmeldekompanie Eurocorps in Lebach "bieten wir zum Beispiel eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker an", sagt deren Kompaniechef, Major Matthias Kubenz.

Die Landesgrenzen sind bei der Jobmesse, die sich als interregional versteht, ebenfalls nicht mehr zu spüren. "Täglich pendeln 22 000 Frauen und Männer aus Frankreich zum Arbeiten nach Rheinland-Pfalz und ins Saarland und 40 000 Personen fahren nach Luxemburg", erinnert Heidrun Schulz, Leiterin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit (BA). Die Direktion ist maßgeblich für den reibungslosen Ablauf der Jobmesse zuständig. Finanziert wird sie im Wesentlichen über das EU-Programm Eures, mit dem die grenzüberschreitende berufliche Mobilität unterstützt werden soll. Der Saarbrücker Eures-Berater Achim Dürschmid hatte daher die Hauptlast der Messe-Organisation zu tragen. "Leben und arbeiten in der Großregion" war auch einer der Schwerpunkte in den Podiumsdiskussionen und Vorträgen, die parallel zur Jobmesse veranstaltet wurden. "Wir hoffen, dass mit der neuen französischen Regierung einige administrative Hemmnisse abgebaut werden", sagt Nora Benyoucef, die bei der Saarbrücker Task Force Grenzgänger oft mit solchen Hindernissen konfrontiert ist.

Doch nicht nur Einheimische sahen sich bei der Jobmesse um. Es waren auch zahlreiche syrische Flüchtlinge gekommen, die in ihrer neuen Heimat beruflich Fuß fassen wollen. So möchte Nigar Jemo, die seit 15 Monaten im Saarland lebt, als Schneiderin arbeiten. Shekho Azize ist auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz - "entweder in einer Küche oder als Verkäuferin". Farhad Daoud hat in seiner syrischen Heimat als Friseur gearbeitet. Diesen Beruf will er auch in Deutschland wieder ausüben. "Ich wäre sehr froh, wenn das klappen würde."

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