Einem Bußgeldverfahren lägen jeweils zahlreiche Verbraucherbeschwerden zugrunde, oft mehrere Tausend. Telefonwerbung unterliegt strengen Regeln. Niemand darf zu Werbezwecken angerufen werden, ohne dass er vorher ausdrücklich zugestimmt hat. 2017 waren bis Ende November 52 342 schriftliche Beschwerden eingegangen, deutlich mehr als im Vorjahr. 2016 waren es im gesamten Jahr nur rund 29 300. Die Bundesregierung erklärte das mit einem größeren Problembewusstsein der Verbraucher und einer erneuerten Online-Plattform, die Beschwerden erleichtere.

Trotz Zahlen auf Höchstniveau sei bisher nichts passiert, kritisierte die Grünen-Abgeordnete Tabea Rößner, die im Rechtsausschuss des Bundestags sitzt. Die Grünen fordern in einem Antrag, dass alle am Telefon angebahnten Vertragsabschlüsse anschließend schriftlich bestätigt werden müssen. Die Einwilligung in Werbeanrufe wollen sie zudem auf zwei Jahre befristen.