Deutsche sollen gesünder und fitter werden

Berlin · Mit einem nationalen Aktionsplan will die große Koalition es den Bundesbürgern leichter machen, sich gesund zu ernähren. Auch eine Zuckersteuer ist kein Tabu mehr.

Über die Hälfte der Bürger ist laut Statistischem Bundesamt zu dick, weil sie zu viel Süßes, Fettiges oder Salziges essen. Union und SPD wollen die Deutschen deshalb jetzt gesünder und fitter machen. Nach SZ-Informationen bereitet die Koalition eine groß angelegte Strategie vor, mit der Dickmacher sowie ungesunde Zutaten in verarbeiteten Lebensmitteln und Fertiggerichten verringert werden sollen.

Um die Zahl ernährungsbedingter Krankheiten wie Diabetes zu senken, soll zusammen mit der Lebensmittelwirtschaft eine "Nationale Reduktionsstrategie für Salz, Zucker und Fett" auf den Weg gebracht werden. Aus der SPD-Fraktion hieß es dazu, viele Lebensmittel kämen auch mit weniger Salz, herzschädlichen Fetten oder Zucker aus - und würden trotzdem noch gut schmecken. Da es vielen Verbrauchern leichter falle, zu ausgewogeneren Produkten zu greifen, wenn sich der Geschmack nicht plötzlich radikal verändere, müsse der Zucker- oder Salzgehalt schrittweise reduziert werden. "Es muss für alle leichter werden, sich gesund zu ernähren", bestätigte die verbraucherpolitische Sprecherin der SPD , Elvira Drobinski-Weiß, die Pläne. Angesichts der Beliebtheit von Fertigprodukten müssten die Hersteller die Rezepturen von verarbeiteten Lebensmitteln verbessern. Ein entsprechender Antrag liegt bereits dem Bundestag vor.

Orientieren will man sich dabei offenbar an anderen Ländern. So müssen in Finnland Produkte mit hohem Salzgehalt gekennzeichnet sein. In Dänemark wurde festgelegt, dass der Anteil der besonders ungesunden Transfette nicht mehr als zwei Prozent betragen darf.

Für die SPD ist zudem die Einführung einer "Zuckersteuer" denkbar. Dies sollte "kein Tabu mehr sein". Gemeint ist damit die volle Besteuerung von Süßwaren, Süßgetränken und Knabberzeug.

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