Saarbahn GmbH fährt weitere zehn Jahre Bus und Saarbahn in Saarbrücken Großauftrag für die Saarbahn GmbH
Saarbrücken · Die Landeshauptstadt hat die Zuständigkeit für 41 Buslinien und die Saarbahn für weitere zehn Jahre an das Unternehmen vergeben.
Gestern sind wichtige Weichen für die Zukunft des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Großraum Saarbrücken gestellt worden. Die Landeshauptstadt beauftragt die Saarbahn GmbH damit, für weitere zehn Jahre den Betrieb der Busse und der Saarbahn zu übernehmen. Damit bleibt das Unternehmen bis zum 31. August 2029 zuständig für den Betrieb von derzeit insgesamt 41 Buslinien. Auch die Saarbahn-Linie 1 fährt zwischen Lebach und Saargemünd weiter unter der Regie der Saarbahn GmbH.
Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, die auch Aufsichtsratsvorsitzende der Saarbahn GmbH ist, sieht in dem Auftrag gleichzeitig die Garantie für den langfristigen Erhalt von über 500 Beschäftigten. Mit der Vergabe des Auftrags seien zugleich weitere Investitionen in den ÖPNV verbunden: von neuen Fahrzeugen für Bus und Bahn über weitere P&R Parkplätze bis hin zu neuen Fahrkartenautomaten. Wie viel Geld für diese Maßnahmen in die Hand genommen wird, ließ Britz gestern offen. Sie wolle sich zugleich dafür einsetzen, dass der ÖPNV im gesamten saarländischen Verkehrsverbund günstiger und komfortabler wird. „All das kann unser Unternehmen aber nicht alleine leisten, dafür brauchen wir die Unterstützung vom Land“, betonte die Aufsichtsratschefin.
Auch Saarbahn-Geschäftsführer Peter Edlinger zeigte sich gestern erleichtert über den Auftrag an „sein“ Unternehmen. So bekomme die Saarbahn GmbH Planungssicherheit auf viele Jahre hinaus. Es sei zudem ein wichtiger Schritt auf dem Weg, Linien und Angebote in der Landeshauptstadt sowie deren Umgebung weiter zu verbessern. Grundlage für den Auftrag an die Saarbahn GmbH ist der neue Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt, den der Stadtrat am 8. Mai 2018 beschlossen hat.
Die Saarbahn GmbH bietet nach Unternehmensangaben jeden Monat 55 300 Bus- und 8000 Bahnfahrten an. Die 130 eigenen Busse legen jährlich acht Millionen Kilometer zurück, die 28 Saarbahnen rund zwei Millionen Kilometer.
Zur Anschaffung von 28 neuen Saarbahn-Zügen hat sich das Unternehmen erst kürzlich mit weiteren deutschen Verkehrsunternehmen zusammengetan, um Züge günstiger zu bestellen. Die Saarbahn GmbH kann so voraussichtlich rund eine Million Euro Anschaffungskosten pro Zug einsparen, also insgesamt 28 Millionen Euro. Ein neuer Zug kostet rund fünf Millionen Euro. Die Federführung für das Projekt liegt in den Händen der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK). Die neuen Züge sollen voraussichtlich etwa ab dem Jahr 2025 erstmals in Saarbrücken zum Einsatz kommen.
Die Vergabe des Großauftrags zur Bedienung des Großraumes Saarbrücken war zuvor alles andere als selbstverständlich. Im Rahmen neuer Vergabe-Richtlinien der Europäischen Union musste der Auftrag europaweit ausgeschrieben werden. Es fand sich aber kein privatwirtschaftlich organisiertes Verkehrsunternehmen, das daran interessiert und in der Lage war, den Bus- und Saarbahn-Verkehr eigenwirtschaftlich, in Eigenverantwortung sowie ohne Zuschüsse zu betreiben.
