Zahlen des Robert-Koch-Instituts 16 100 Menschen in Deutschland nach Corona-Infektion genesen

Berlin/Saarbrücken · In Deutschland sind nach einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts bereits 16100 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus genesen. Zugleich sind den Experten gegenwärtig 583 Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 bekannt.

 Lothar Wieler, der Leiter des Robert-Koch-Instituts in Berlin.

Lothar Wieler, der Leiter des Robert-Koch-Instituts in Berlin.

Foto: dpa/Annegret Hilse

Das erklärte Lothar Wieler, der Leiter des Robert-Koch-Instituts (RKI), am Dienstag in Berlin. Seine Einrichtung ist für den bundesweiten Kampf gegen den neuartigen Erreger zuständig. Dem RKI waren aus den Bundesländern bis Mitternacht insgesamt 61 913 Corona-Fälle gemeldet worden. Das bedeutet gegenüber dem Vortag einen Anstieg um 4615 Krankheitsfälle. Das Durchschnittsalter der Erkrankten liegt bei 47 Jahren.

Damit beläuft sich die Zahl der Infizierten nun auf 74 je 100 000 Einwohner, mit regionalen Schwankungen, wie Wieler betonte. So liegt die sogenannte Inzidenzrate in Hamburg bei 119 Infektionen je 100 000 Einwohner, in Mecklenburg-Vorpommern sind es dagegen nur 23 – der bundesweit niedrigste Wert. Die amtlichen Zahlen des RKI weisen noch immer einen Meldeverzug auf, was bedeutet, dass etwa aus dem Saarland nur 782 Corona-Fälle in die Gesamtzahl für ganz Deutschland eingerechnet sind. Unserer Zeitung waren gestern Abend bereits 836 Infektionsfälle aus der Region bekannt, wobei die Inzidenzrate im Saarpfalz-Kreis mit 109 Erkrankten je 100 000 Einwohner im Saarland am höchsten ist.

Ausführlich äußerte sich RKI-Chef Wieler zur Zahl der nach einer Corona-Infektion genesenen Menschen, die sein Institut gegenwärtig auf 16 100 schätzt. Dem stehen 583 Todesfälle gegenüber, die überwiegende Mehrheit der Verstorbenen ist 70 Jahre und älter. Die jüngste in Deutschland an Covid-19 gestorbene Patientin war 28 Jahre alt, sie litt nach Angaben des RKI unter Vorerkrankungen. Wieler: „Prinzipiell kann jede Altersgruppe infiziert werden.“ Doch steige das Risiki, schwer zu erkranken, mit zunehmendem Alter.

Er erneuerte den Appell an die Bevölkerung, sich an Abstandsregeln zu halten und möglichst zu Hause zu bleiben. Wieler trug auch die Ergebnisse von Umfrage der Universität Erfurt vor, die zwar ein gesteigertes Bewusstsein für die Gefahren des Coronavirus zeigen. Demnach hielten mittlerweile 41 Prozent der Befragten den neuartigen Erreger für gefährlich, mehr als in den Wochen davor, ein Drittel der Befragten zeigte sich unsicher. Jedoch halten nicht wenige Menschen das Ausbruchsgeschehen noch immer für einen „Medienhype“, wie Wieler sagte.

Im Kampf gegen das Coronavirus setzten die Behörden in Deutschland auf verschiedene Maßnahmen. Eine davon ist die Einrichtung eines Intensivregisters, in dem freie Beatmungsplätze für Intensivpatienten mit Covid-19 verzeichnet sind. Wieler bezeichnete die Übersicht der Plätze als ein „Schlüsselelement“. Seinen Angaben zufolge haben sich bereits 729 Kliniken in das Register eingetragen, etwas weniger als zwei Drittel der 1116 Krankenhäuser mit Beatmungsplätzen. Aus dem Saarland enthält das Register aktuell 14 Einträge von Krankenhäusern oder Einrichtungen des Uniklinikums in Homburg. Im Saarland sind nach Angaben des Gesundheitsministerium vom Montag derzeit 96 Menschen wegen des Coronavirus in stationärer Behandlung, wobei 41 auf einer Intensivstation liegen.

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