Rechtsextremer Vorfall Nach Hitlergruß bei Saarlouiser Feuerwehr - Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft

Saarlouis · Nachdem Fotos nach einer Veranstaltung der freiwilligen Feuerwehr aufgetaucht sind, ermittelt nun die Saarbrücker Staatsanwaltschaft. Worum es bei dem Verdacht geht, sagt Staatsanwaltssprecher Dennis Zahedi.

 Es brennt bei der Feuerwehr in Saarlouis seit Bekanntwerden der Vorwürfe rechtsextremer Zwischenfälle. (Symbolbild)

Es brennt bei der Feuerwehr in Saarlouis seit Bekanntwerden der Vorwürfe rechtsextremer Zwischenfälle. (Symbolbild)

Foto: dpa/Britta Pedersen

Seit Bekanntwerden mutmaßlich rechtsextremer Vorfälle bei der Saarlouiser Feuerwehr laufen die Ermittlungen gegen Beschuldigte. Das hat am Freitagmorgen (13. August) der stellvertretende Sprecher der Saarbrücker Staatsanwaltschaft, Dennis Zahedi, auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung bestätigt.

Demnach nahm seine Behörde die Untersuchungen auf. Auslöser dafür war demnach eine Anzeige aus dem Rathaus. In einer kurzen Stellungnahme teilte Zahedi die rechtliche Grundlage für die jetzigen Ermittlungen mit: Es seien „aufgrund einer Anzeige der Stadt Saarlouis Ermittlungen wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen“ worden.

Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr sollen nach einer offiziellen Veranstaltung den Arm zum Hitlergruß gehoben haben. Das sei nach Angaben des städtischen Pressesprechers Sascha Schmidt auf Fotos zu sehen, die der Stadtverwaltung über einen Anwalt weitergeleitet wurden. Diese Handyaufnahmen wiederum waren einem Feuerwehrmann anonym zugespielt worden (wir berichteten). Der Vorfall liege bereits einige Jahre zurück. Warum die Bilder erst jetzt auftauchten und nicht schon kurz nach dem mutmaßlichen rechten Ausreißer, ist unklar.

Während Stadtsprecher Schmidt am Donnerstag von einer „Handvoll“ Beschuldigter sprach, die zumindest zum Teil bis heute Feuerwehrleute seien, wollte sich die Staatsanwaltschaft am Freitag noch nicht dazu äußern. Zahedi begründete dies mit dem Verfahrensstand und den laufenden Ermittlungen. Möglicherweise gebe es kommende Woche weitere Details.

Mehrere Fraktionen des Saarlouiser Stadtrats hatten eine lückenlose Aufklärung gefordert. Schmidt kündigte eine Kommission aus Vertretern der Stadt und der freiwilligen Feuerwehr an, um die Machenschaften im betroffenen Löschbezirk Ost-Steinrausch aufzuarbeiten. Gleichzeitig versicherte er, dass es keine institutionellen rechten Tendenzen bei der Feuerwehr in Saarlouis gebe.

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