Zu gefährlich: Wien zieht Blauhelme von Golanhöhen ab

Wien/Brüssel · Im syrischen Bürgerkrieg spitzt sich die Lage auf den Golanhöhen bedenklich zu. Österreich kündigte gestern nach heftigen Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen den Abzug seiner Blauhelm-Soldaten an.

Die Lage sei zu gefährlich, begründete die Regierung in Wien ihren Entschluss. Bei den Gefechten waren zuvor zwei Blauhelme leicht verletzt worden. Österreich stellt mit 380 Soldaten rund ein Drittel der Gesamttruppe der Vereinten Nationen auf dem Golan (Undof), die die Einhaltung der Waffenstillstandsvereinbarung Israels mit Syrien überwacht. Nun ist die Zukunft von Undof fraglich. In den vergangenen Monaten hatten bereits Japan und Kroatien ihre Soldaten abgezogen. Gegenwärtig stellen noch Indien und die Philippinen Truppen.

Unterdessen stellt die EU weitere 400 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in Syrien und den benachbarten Ländern bereit. "Die syrische Krise ist die dramatischste humanitäre Lage in den vergangenen zehn Jahren", erklärte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso gestern. Das Geld werde zusätzlich zu den bisher für Syrien gegebenen 840 Millionen Euro eingesetzt. Wegen des seit mehr als zwei Jahren andauernden Bürgerkriegs in Syrien sind der EU-Kommission zufolge 1,6 Millionen Menschen auf der Flucht. > : Analyse

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