Ziemlich viel Aufwand für 15 Seiten Papier

Berlin · Die Staats- und Regierungschefs aus den USA, Japan, Deutschland, Frankreich, England, Italien und Kanada diskutieren eine Bandbreite von Themen. Ein Schwerpunkt wird wieder die Klima- und Umweltpolitik sein.

Seit 1975 gibt es jährlich die Treffen der G7-Staaten , in Deutschland findet es an diesem Wochenende zum sechsten Mal statt. Dabei ist der Aufwand immer größer geworden - was am Repräsentations-Bedürfnis der jeweiligen Gastgeber und an den gestiegenen Sicherheitserfordernissen liegt. Für das Treffen auf Schloss Elmau werden Kosten von mindestens 130 Millionen Euro kalkuliert. Die Staatschefs der sieben größten demokratischen Volkswirtschaften der Welt kommen zum Gipfel: USA, Japan, Deutschland, Frankreich, England, Italien und Kanada. EU, Weltbank und Weltwährungsfonds sitzen ebenfalls mit am Tisch. Die G7 repräsentieren ein Drittel der Weltwirtschaftsleistung, allerdings nur elf Prozent der Bevölkerung. Sie sind für ein Viertel des aktuellen CO{-2}-Ausstoßes verantwortlich und mit einem Bruttoinlandsprodukt von rund 44 000 US-Dollar je Einwohner und Jahr ziemlich reich. Am Montag kommen auch die Vertreter der Armen. Das nennt sich dann "Afrika-Outreach", es geht um Entwicklungshilfe und Terrorismus-Bekämpfung.

Russland ist seit der Krim-Annexion ausgeladen. Dafür dürfte es sich im Schlusskommuniqué wiederfinden - mit einem Appell, den Waffenstillstand in der Ukraine einzuhalten. Seit kurzem eskaliert die Lage dort nämlich wieder. Ebenfalls nicht vertreten: Die neuen "Tiger" der Weltwirtschaft, allen voran die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Erde, China und Indien. Das noch geheime Schlusskommuniqué ist von den "Sherpas", den Gipfel-Vorbereitern, bereits ausgehandelt worden. Es ist 15 Seiten lang, enthält dem Vernehmen nach aber noch etliche Sätze in Klammern. Über diese Passagen entscheiden erst die Chefs. So ist zum Beispiel offen, ob das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, von allen bekräftigt wird. Die USA tun sich damit schwer, Japan wiederum mag sich noch nicht auf ein CO{-2}-Reduktionsziel festlegen.

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