Zeichen der Offenheit in Japan

Tokio. Nach ihrem historischen Wahlsieg in Japan hat die Demokratische Partei des künftigen Ministerpräsidenten Yukio Hatoyama mit der Regierungsbildung begonnen. Der 62-Jährige versprach dem von der schwersten Rezession seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gebeutelten Land gestern eine Politik ohne "Arroganz"

Tokio. Nach ihrem historischen Wahlsieg in Japan hat die Demokratische Partei des künftigen Ministerpräsidenten Yukio Hatoyama mit der Regierungsbildung begonnen. Der 62-Jährige versprach dem von der schwersten Rezession seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gebeutelten Land gestern eine Politik ohne "Arroganz".

Hatoyama will sein Kabinett in rund zwei Wochen vorstellen, wenn ihn das Parlament formell als Regierungschef bestätigt hat. Die Demokratische Partei (DPJ), die bei der Parlamentswahl am Sonntag deutlich mehr als die Hälfte der Sitze errang, kam gestern zu Beratungen über die Besetzung des künftigen Kabinetts in Tokio zusammen.

In die neue Regierung sollen als Zeichen der Offenheit auch zwei kleinere Parteien eingebunden werden, darunter möglicherweise die Sozialdemokraten. Seine Partei werde den Japanern ihre Politik nicht "aufdrücken", sagte Hatoyama dem Rundfunksender NHK.

Die DPJ wolle mit "Geduld" an der Umsetzung ihrer Ziele arbeiten und dabei immer das Verständnis der Bürger suchen. Wesentliche Herausforderungen seiner Amtszeit sind der Kampf gegen die Talfahrt der japanischen Wirtschaft und die Überalterung der Gesellschaft. Die Mitte-Links-Partei will das soziale Netz ausbauen. Sie tritt unter anderem für finanzielle Hilfen für Familien und das Recht auf weitgehend kostenfreie Bildung ein. Es wurde erwartet, dass Hatoyama seine ersten Schritte auf internationalem Parkett im September zum Beginn des neuen Sitzungsjahres der UN-Vollversammlung und dem G-20-Gipfel in Pittsburgh machen wird. Dort würde er dann auch auf US-Präsident Barack Obama treffen. Das Weiße Haus erklärte nach dem Wahlsieg Hatoyamas, dass Obama auf eine "starke Allianz" mit Tokio hoffe. Beide Länder sind im Atomstreit mit Nordkorea an den Sechser-Gesprächen beteiligt. dpa/afp

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