Zehntausende Waffen in Afghanistan verschwunden

Washington · Vor dem Abzug ihrer Kampftruppen aus Afghanistan befürchten die USA, dass zahlreiche an das Land gelieferte Waffen in die Hände der aufständischen Taliban fallen könnten. Überprüfungen von Waffenlagern hätten ergeben, dass zehntausende Waffen nicht auffindbar seien, schrieb der US-Generalinspekteur für des Wiederaufbau Afghanistans, John Sopko, in einem Bericht.

Seit 2004 seien mehr als 747 000 Waffen und Ausrüstungsgegenstände geliefert worden. Der Gesamtwert der Lieferungen belaufe sich auf rund 626 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 467 Millionen Euro). Bei Inspektionen von afghanischen Waffenlagern seien verschwundene Waffen und andere Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Weder die US-Regierung noch die afghanischen Behörden hätten die Waffen ordentlich registriert, kritisierte Sopko.

Indessen wurde in der unruhigen südlichen Stadt Kandahar gestern ein Cousin des scheidenden Präsidenten Hamid Karsai, bei einem Selbstmordattentat getötet. Nach Angaben der Behörden kam ein als Gast verkleideter Attentäter zum Haus von Haschmat Karsai, um ihn zum religiösen Fest des Fastenbrechens zu grüßen. Als die beiden sich umarmten, zündete der Mann einen Sprengsatz, den er unter seinem Turban versteckt hatte.

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