Zahl der Kita-Kinder steigt auf Rekordwert

Wiesbaden/Saarbrücken · Die Zahl der Kinder unter drei Jahren, die in eine Kita gehen, nimmt weiter zu – vor allem im Saarland. Bundesweit fehlen Schätzungen zufolge aber weiter 165 000 Betreuungsplätze.

Nie zuvor sind in Deutschland so viele Kleinkinder in eine Kita gegangen. Rund 721 000 Jungen und Mädchen unter drei Jahren wurden zum Stichtag 1. März in einer Einrichtung oder von Tageseltern betreut. Das bedeutet einen Rekord seit Einführung der Statistik 2007. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 26 000 Kinder oder 3,7 Prozent mehr, wie das Statistische Bundesamt gestern auf der Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Damit ging etwa jedes dritte Kind unter drei Jahren in eine Kita.

Am stärksten wuchs die Zahl der betreuten Kleinkinder im vergangenen Jahr in Bremen (7,0 Prozent) sowie im Saarland. Hierzulande betrug die Steigerungsrate 6,1 Prozent. Damit besuchen derzeit insgesamt mehr als 6400 Unter-Dreijährige eine Kita oder Tagesbetreuung. 5923 saarländische Kleinkinder werden den Angaben zufolge in einer Kita betreut, 479 in einer öffentlich geförderten Tagespflege.

Familienministerin Manuela Schwesig (SPD ) wertete die steigenden Zahlen als Erfolg. Die gemeinsamen Anstrengungen von Bund, Ländern und Kommunen beim Ausbau der Kindertagesbetreuung griffen. Es müsse aber weiterhin investiert werden. In den kommenden Jahren erhielten die Bundesländer weitere 1,1 Milliarden Euro vom Bund. Außerdem stehe ihnen das frei gewordene Betreuungsgeld von rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung, um in die Qualität der Einrichtungen zu investieren, sagte Schwesig.

Kritik kam von der Opposition. Die Grüne Franziska Brantner erklärte, der Kita-Ausbau sei ins Stocken geraten. Nach einer Schätzung des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft fehlen weiter rund 165 000 Betreuungsplätze. Zugleich müsse die Qualität besser werden, auch mit Blick auf die Integration von Flüchtlingen.

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